Was tun, wenn sich die Katze im Garten der Nachbarn versäubert? Tierärztin Mirjam Kündig weiss Rat.
Um ihr Revier für andere zu markieren, setzen unsere Hauskatzen sowohl Urin als auch Kot an markanten Stellen ab. Je mehr Büsis im Revier leben, desto enger wird der freie Raum und die Samtpfoten müssen lernen, draussen aneinander vorbeizukommen. Die schwächeren Tiere ordnen sich dabei den dominanteren unter. Dominante Katzen werden somit den Kot nicht vergraben, um deutlich ihr Territorium zu markieren. Die rangschwächeren vergraben ihr Häufchen, damit sie die stärkeren nicht ärgern. Am einfachsten geht das im Sand oder im weichen Gartenbeet.
Viele Büsis benutzen daheim auch die Katzentoilette, Freigängerinnen und Freigänger jedoch eher selten. Da dies ein natürliches Verhalten ist, können Katzenhalter nicht strafbar gemacht werden, wenn die Samtpfoten beim Nachbarn ihr Geschäft verrichten. Katzen gelten – im Gegensatz zu Hunden – rechtlich gesehen als «nicht erziehbar». Gleichzeitig kann von Katzenbesitzerinnen nicht erwartet werden, dass sie ihr Tier ständig beaufsichtigen.
Dass die Versäuberung in Nachbars Garten stattfindet, ist für die betroffenen Personen verständlicherweise störend. Daher sollte man als Tierbesitzerin oder -besitzer unbedingt das Gespräch suchen und alles unternehmen, damit die Büsitoilette daheim so katzenfreundlich wie möglich ist.
Anzahl Katzentoiletten
Es soll immer eine Katzentoilette mehr zur Verfügung stehen, als Katzen im Haushalt leben. So hat jedes Tier sein eigenes Örtchen, und es kommt zu keinen Konflikten.
Idealer Ort für die Katzentoilette
Die Katzentoilette sollte an einem ruhigen Ort platziert werden. Die Stelle sollte weit weg von Trink- und Fressnapf gewählt werden. Optimaler Ort ist eine Zimmerecke oder Nische. Je mehr Wände die Katzentoilette umgeben, desto entspannter ist die Katze, da sich kein «Feind» von hinten anschleichen kann. Die Katzentoilette sollte immer frei zugänglich sein. Einmal aufgestellt, sollte der Platz nicht mehr gewechselt werden.
Welches Modell
Katzen mögen grosse, flache und offene Schalen, damit sie sich gut darin bewegen können. Geschlossene Boxen mit Klappentüren werden zum Teil verweigert, da dies nicht der natürlichen Situation entspricht. Zudem können sich die Bedürfnisse je nach Alter auch ändern. Eine gesunde junge Katze ist beweglicher als eine ältere mit Arthrose.
Richtiger Einstreu
Katzen können sehr wählerisch sein bei der Wahl des Katzensandes. Wichtig ist, dass es genug tiefen Einstreu hat und man die verschiedenen Produkte ausprobiert, falls das Büsi die Toilette daheim nicht benutzt. Parfümierten Katzensand mögen die Samtpfoten oft nicht, da sie einen sensiblen Geruchssinn haben.
Regelmässige Reinigung
Die Katzentoilette sollte ein- bis zweimal täglich gereinigt werden. Ist ihr Klo schmutzig, benutzt die Katze lieber andere Stellen und wird vermehrt ihre Notdurft draussen erledigen.
Falls Ihr Liebling daheim das stille Örtchen verweigert, kann man auch draussen im eigenen Garten Plätze einrichten, welche die Katze gerne als Versäuberungsort benutzt. Dies kann zum Beispiel ein kleiner abgegrenzter Sandhaufen sein. Oder Sie können auch flache Schalen mit Katzensand aufstellen. Damit entlasten Sie Nachbars Garten. Entwurmen Sie Ihre Katzen zudem regelmässig, damit keine Gefahr besteht, dass sich jemand mit Parasiten ansteckt
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