Um Fehlhaltungen zu vermeiden und einen gesunden Bewegungsablauf zu ermöglichen, sollten die Krallen bei den Hunden kurz geschnitten sein. Doch das Stutzen ist nicht ganz einfach, nicht zuletzt, weil die Vierbeiner vom Prozedere wenig begeistert sind.
Viele Hundebesitzerinnen und -besitzer sind vorsichtig, wenn es bei ihrem Vierbeiner ums Krallenschneiden geht. Aus Angst, Sie könnten zu tief schneiden und dem Hund Schmerzen zufügen. Kurz geschnittene Krallen sind jedoch wichtig für den Vierbeiner, weil er so besser läuft und Fehlhaltungen oder Verletzungen vermieden werden können. Mit folgenden Tipps sollte das Krallenschneiden daheim gut klappen.
Früh daran gewöhnen
Wenn sich ein Welpe schon früh ans Krallenschneiden gewöhnt, wird es für ihn später zu einem ganz normalen Ritual. Wählen Sie dafür einen gemütlichen Ort mit einer guten Lichtquelle und üben Sie mit Ihrem Liebling einmal pro Woche. Nehmen Sie eine Pfote in die Hand und spreizen die Kralle, damit sie gut sichtbar ist. Schneiden Sie nur die Spitzchen ab und belohnen Sie Ihren Hund anschliessend.
Richtige Krallenschere
Die Krallenschere sollte der Grösse des Hundes angepasst werden. Für kleine Rassen oder Welpen eignen sich Produkte, die für Nagetiere oder Katzen im Angebot stehen. Für grössere Vierbeiner gibt es die mittleren und grossen Modelle.
Im richtigen Winkel schneiden
Das Krallenbett ist durchblutet und mit Nerven versorgt. Es ist als rosa Struktur gut sichtbar. Schneiden Sie nicht ins Krallenbett, sondern nur das Horn der Kralle. Das Krallenbett verläuft in einem spitzen Bogen nach unten – deshalb muss die Kralle in einem horizontalen Winkel geschnitten werden. Falls sich Ihr Vierbeiner stark bewegt, geht es zu zweit einfacher: Eine Person hält den Hund und gibt ihm eine schmackhafte Paste zum Schlecken, die andere Person schneidet die Krallen.
Helle und dunkle Krallen
Bei hellen Krallen ist das durchblutete Krallenbett als rosa Struktur gut sichtbar. Bei dunklen Krallen ist dies leider nicht der Fall. Beim Ansetzen der Krallenschere drücken Sie einen Moment, schneiden aber noch nicht. Falls der Hund keine Schmerzreaktion zeigt, können Sie die Kralle kürzen. Schneiden Sie nur Millimeter um Millimeter, damit Sie merken, wo Sie aufhören müssen. Sie können die Kralle auch mit einer Taschenlampe von hinten beleuchten und damit besser feststellen, wo sich das Krallenbett befindet.
Wenn es blutet
Vor allem bei dunklen Krallen kann es passieren, dass man zu tief schneidet und es zu bluten beginnt. Halten Sie einen Tupfer für einige Minuten auf die Stelle. Meistens hört die Blutung danach auf. Desinfizieren Sie die Kralle mit verdünntem Betadine oder Merfen. Falls die Blutung nicht stoppt, legen Sie für einige Stunden einen Pfotenverband an.
Wie oft Krallen schneiden
Die Krallen sollten einmal pro Monat kontrolliert und bei Bedarf geschnitten werden. Sie sollten den Boden im Stehen nicht oder nur leicht berühren. Beim Laufen auf hartem Boden sollte kein klickendes Geräusch hörbar sein. Bei einem aktiven Hund kürzen sich die Krallen meistens von selber. Ausser die sogenannten Wolfskrallen, welche höher liegen und sich dadurch weniger abnutzen.
Ältere Hunde
Seniorenhunde schlafen mehr und haben oft zu lange Krallen. Bei älteren Hunden mit Arthrose kann das Kürzen zudem schwieriger werden. Das Halten der Pfote und der Druck auf die Kralle können unangenehm sein. Wenn es daheim gar nicht geht, versuchen Sie, die Krallen mit einer Nagelfeile oder einem Krallenschleifer zu kürzen oder holen sich Hilfe in Ihrer Tierarztpraxis oder beim Hundecoiffeur.
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