Waren kaufen und verkaufen. Lügen und betrügen. Beides gehört leider zum Onlinehandel. Gegen Cyber-Risiken kann man sich aber versichern.
Seit vielen Jahren werden Handelsplattformen wie ebay.com, ricardo.ch oder tutti.ch geschätzt. Aber auch diverse Anbieter wie amazon.de oder digitec.ch ermöglichen es, Bücher und andere Gegenstände wiederzuverkaufen.
Neue Cyberversicherungen
Wo Geld fliesst, sind Kriminelle nicht weit und ihre Tricks werde immer dreister. Waren früher in erster Linie die Käuferinnen und Käufer im Fokus von Betrügern, sind es nun auch vermehrt Anbieter, die unter fadenscheinigen Begründungen und auf verworrenen Zahlungswegen um ihr Geld geprellt werden. Doch Gefahren lauern nicht nur im Onlinehandel. Identitätsdiebstahl, Virenangriffe und Schadsoftware, die den Zugang zu Daten sperrt, und Erpressungsversuche betreffen längst nicht nur Firmen und Behörden, sondern auch Privatpersonen.
Auf diese Entwicklung haben Versicherungen reagiert und bieten Cyberversicherungen an. Die Zeitlupe hat drei Angebote der Schweizer Anbieter Mobiliar, Zürich und Axa angeschaut. Verschiedene Formen des Online-Betrugs, besonders im Shopping-Bereich, stehen im Vordergrund: «Onlineshopping, gefolgt von der unerlaubten Beschaffung von sensiblen Daten wie Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Online-Konten», beschreibt Marco Fischer, Leiter Cyber-Schaden bei der Mobiliar, die Situation und ergänzt: «Auch die klassische Datenrettung ist ein häufiger Schadenfall, der nicht zwingend mit Cyber-Gefahren zusammenhängt.» Doch der Versicherungsschutz kennt Grenzen. Wer bei Online-Anlagen und Investitionen in Kryptowährungen hinters Licht geführt wird, kann den Verlust nicht absichern.
Schutzprogramme
Vorzubeugen ist bekanntlich besser als zu zahlen, darum bieten alle drei Versicherungen Präventionsservices an. «Die Präventionsservices der Axa umfassen die Überwachung der Kreditkarte, gehackter Online-Accounts und Telefonnummern, die Erkennung von unsicheren Onlineshops bis hin zur Identifikation von negativen Beiträgen oder Hasskommentaren zur versicherten Person», sagt Marcel Rubin, Mediensprecher der Axa. Alle drei Versicherungen empfehlen die Verwendung eines VPN-Schutzprogramms, wenn man sich online bewegt. Damit lässt sich die Internet-Zugangsadresse verschleiern, anonym surfen und Angebote lassen sich überprüfen. Darüber hinaus hilft ein Passwortmanager, ein sicheres Passwort zu kreieren und sicher zu speichern.
Keine Versicherung deckt aber Schäden infolge eines Enkeltrickbetrugs ab. Warum? «Die Opfer übergeben in diesen Fällen die entsprechende Summe freiwillig beziehungsweise heben sie selbst vom Konto ab», sagt David Schaffner, Sprecher der Zürich. Und wer soll eine solche Cyber-Versicherung abschliessen? Alle drei Anbieter zählen Jung bis Alt zu ihren Kundinnen und Kunden, denn Gauner und Betrüger interessiert das Alter nicht.
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