Wer manchmal Mühe hat mit der verflixten Technik, ist in der «Computeria» genau richtig. In Stansstad bietet das Team von Pro Senectute Nidwalden ein abwechs- lungsreiches Programm mit Vorträgen und Workshops zu Computer, Tablet und Handy. Um mit deren Entwicklung Schritt zu halten, gilt: «lebenslanges Lernen»!
Text: Annegret Honegger
Computer? Cafeteria? Die «Computeria» verbindet beides. Bietet also Unterstützung mit den Tücken der Technik ebenso wie gemütliches Miteinander bei einer Tasse Tee oder Kaffee. Ein Mix, der gut ankommt. Im Saal der Siedlung «Riedsunnä Wohnen Plus» ist jeder Stuhl besetzt.
Paul Sigrist und sein Team sorgen für ein Programm mit Themen, die alle angehen, die Computer, Handy oder Tablet benutzen. Mal geht es um Entscheidungshilfen beim Computerkauf, mal um den sicheren Umgang mit Passwörtern. Die freiwillig Engagierten verfügen über viel Erfahrung und haben nach der Pensionierung Zeit, ihr Wissen weiterzugeben.
Das «Blitzlicht» beleuchtet als Auftakt jeweils kurz und knackig Wichtiges zur Cybersicherheit. Wie etwa die immer raffinierteren Maschen, mit denen Betrüger unsere Kontodaten ergaunern wollen. Früher entlarvte man solche «Phishing Mails» meist wegen Rechtschreibfehlern. Doch unterdessen nutzen auch Cyberkriminelle künstliche Intelligenz und bauen mit psychologischen Tricks Druck auf.
Etwa wenn einen die SBB, die Krankenkasse oder Ricardo perfekt formuliert und mit täuschend echtem Logo daran erinnern, dass vermeintlich der SwissPass abläuft, eine Rückerstattung wartet oder ein Käufer eine dringende Frage stellt. Man lacht vielleicht, wenn eine (falsche) Bank dreist ein Update für mehr Sicherheit empfiehlt. Klickt man jedoch gutgläubig und öffnet eine angehängte Datei, bleibt einem das Lachen im Hals stecken.
Um die Themen «Backup» und «Datensalat» geht es im Hauptvortrag von Markus Rothenfluh. Dateien, die man vermissen würde, wenn der Laptop am Boden zerschellt, durch verschütteten Kaffee unbrauchbar wird oder gar ein Wohnungsbrand wütet, seien unbedingt zu sichern. Entweder in der Cloud bei Diensten wie zum Beispiel OneDrive oder auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte, die man ausser Haus bei einer Vertrauensperson lagert.
Das Publikum hört interessiert zu. Die Frage, wie man angesichts der täglich wachsenden Flut an Fotos, Videos, E-Mails und Dokumenten den Überblick bewahrt, stellt sich allen. Der Experte rät jedoch nur Genies zum Motto «Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen». Eine logisch aufgebaute Ablage mit aussagekräftigen Bezeichnungen hingegen spare Zeit und Nerven. Dank solcher Impulse fasst wohl manch eine oder einer im Publikum den Vorsatz, auch im Computer endlich mal wieder aufzuräumen.
Nach der Fragerunde stellt das Team sein Know-how in der Cafeteria nebenan zur Verfügung. An verschiedenen Tischen tauscht man sich über Computerprobleme aus, aber auch Privates hat Platz. Eine Runde erinnert sich an die ersten IT-Erfahrungen anno dazumal. «In der Firma liessen sich manche frühpensionieren, um den Umgang mit Computern nicht mehr lernen zu müssen», erzählt jemand. Heute hingegen gehe es kaum mehr ohne Computer oder Handy. Nicht nur auf Reisen oder im Kontakt mit den Enkelkindern seien die digitalen Helfer unverzichtbar. Dennoch empfehlen die wenigsten «Nachhilfestunden» bei den «Jungen». «Sie erklären viel zu schnell und haben kaum Verständnis für unsere lange Leitung», seufzt eine Teilnehmerin und alle lachen.
Gut, gibt es da die Computeria. «Hier kann ich Fragen stellen und lerne jedes Mal dazu. Das gibt mir Sicherheit», erklärt ein Teilnehmer. Es sei wichtig, technisch à jour zu bleiben, ergänzt ein anderer, «gerade wenn einen der Beruf nicht länger dazu zwingt.»
Wie funktioniert schon wieder …? Wie kann ich …? Die vielen Fragen zeigen, dass der Computeria die Themen noch lange nicht ausgehen. Diese hätten sich mit den Menschen weiterentwickelt, beobachtet Renate Meylan, die Amtsälteste und einzige Frau im Team: «Heute geht es um Updates oder ums WLAN. Früher hatten die Leute Mühe mit der Tastatur oder dem Gebrauch der Maus. Diese Zeiten sind definitiv vorbei.»
Die Computeria Nidwalden in Stans- stad ist ein Treffpunkt für Fragen rund um Computer, Handy und Tablet. Der Begriff «Computeria» besteht aus Computer und Cafeteria und vereint interessante Vorträge und Workshops mit gemütlichem Beisammensein. Ein Team von erfahrenen Freiwilligen wählt jeden Monat ein aktuelles Thema aus. Nach dem Vortrag können Fragen gestellt werden und alle Teilnehmenden erhalten ein ausführliches Dossier.
Angebote in Ihrer Nähe finden Sie bei Pro Senectute in Ihrer Region. Adressen via prosenectute.ch oder unter der Infoline 058 591 15 15.
Das Thema interessiert Sie?
Werden Sie Abonnent/in der Zeitlupe.
Neben den Print-Ausgaben der Zeitlupe erhalten Sie Zugang zu sämtlichen Online-Inhalten von zeitlupe.ch, können sich alle Magazin-Artikel mit Hördateien vorlesen lassen und erhalten Zugang zur Online-Community «Treffpunkt».
Um diese Website optimal bereitzustellen, verwenden wir Cookies.
Mit der Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Erfahren Sie mehr in der
Datenschutzerklärung.