Mein erstes Mal … beim Dogdance
Raus aus der Komfortzone! Wir probieren neue Dinge aus. Diesmal: Die ehemalige Zeitlupe-Redaktorin Usch Vollenwyder versucht sich mit Mischlingshund Sami im Pas de deux.
Text: Usch Vollenwyder
Mein langhaariger Tanzpartner schaut aufmerksam zu mir hoch. Dann tönt auch schon die Stimme von Susan Boyle mit «I Dreamed a Dream» über den Hundeplatz in Säriswil BE. Sami und ich setzen uns in Bewegung: Tanzend sollen wir im Slalom die aufgestellten blauen Kegel umrunden, danach zehn Sekunden in einer möglichst anmutigen Position verharren, schliesslich einen Kreis umtanzen und mit dem Schlussakkord eine Schlusspose präsentieren. Meine Tanzkünste sind mehr als bescheiden. Mit kleinen Goodies locke ich Sami durch den Parcours, befehle ein «Sitz» und schwinge die Arme über den Kopf. Die Choreographie ist geschafft! Die Mittänzerinnen und Leiterinnen applaudieren. Sami wedelt mit seinem Hundeschwanz. Ich spüre meinen feuchten Rücken. Nicht vor Anstrengung. Auch Hemmungen überwinden bedeutet Schweissarbeit.
Im Schnupperkurs bei «DogDance Bern» wurde ich freundlich willkommen geheissen. Ich müsse nicht tanzen können, bräuchte keine Vorkenntnisse, überflüssige Kilos seien kein Hinderungsgrund und sportlich müssten weder Zwei- noch Vierbeiner sein. So mische ich mich mit meinem tollpatschigen Tanzpartner unter die rund ein Dutzend Hündelerinnen und ihre kleinen und grossen, jungen und alten Hunde, die einen mit, die anderen ohne Stammbaum. Die Leiterinnen Sandra Berger und Karin Baumann erklären die ersten Übungen: Auf dem Platz umhergehen, anhalten, Befehle ausführen, sich von den vielen Düften, welche die Hundenase kitzeln, nicht ablenken lassen. Dann wird es ernst: Wir üben die einzelnen Sequenzen für die abschliessende Choreographie – zunächst ohne Musik, dann ohne Hund. Mehr schlecht als recht mühe ich mich durch das Musikstück. Verstohlen blicke ich mich um. Nicht überall dominieren Anmut und Eleganz, aber rundum sehe ich fröhliche Gesichter.
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