Die 500 Meter lange Karlsbrücke, die sich über den Fluss Moldau spannt, ist eines der Wahrzeichen von Prag, der Hauptstadt Tschechiens. © CzechTourism

Im Nostalgiezug durch Tschechien

Entdecken Sie die Schönheiten Tschechiens und lassen Sie sich von Städten wie Brno, Prag und Plzen verzaubern. Sie reisen ab Zürich im «Suisse Train Bleu», der die Belle Époque aufleben lässt.

Text: Marianne Noser

Ein Sommerabend im Juni. In der Altstadt von Brno ist viel los: Hier spielt eine Rock-, dort eine Folkband, etwas weiter weg singt eine Frau zur Gitarre von der Liebe Gottes. Auf dem Stadtplatz Svobody treten Tanzformationen auf, an den Tischen vor den Restaurants sitzt Jung und Alt beim Bier. Einige haben es sich für einen Schwatz in den Liegestühlen, die kostenlos zur Verfügung stehen, bequem gemacht.

Dass es so lebhaft zu und her geht, liegt auch an den knapp 100’000 Studie­renden, welche die hiesigen Unis be­suchen. Denn Brno, die zweitgrösste Stadt Tschechiens und Hauptstadt der Region Südmähren, ist ein bedeutendes wissenschaftliches, wirtschaft­liches und kulturelles Zentrum. Trotzdem wirkt alles familiär, sodass man entspannt durch die Gassen flanieren und den architektonischen Mix aus verschiedenen Jahrhunderten bewundern kann. Über die Geschichte Brnos informiert die lokale Reiseleiterin auf einem Rundgang, der u. a. durch das unterirdische Labyrinth, zum Dom und zur Festung Spielberg führt, wo der Blick bis zu den Plattenbauten aus der kommunistischen Zeit reicht.

Reisen mit Stil

Weiter gehts in die tschechische Hauptstadt – im «Suisse Train Bleu», der die Zeitlupe-Gruppe während acht Tagen bequem von Zürich durch Tschechien und zurück transportiert. Allein schon die Fahrt im Nostalgiezug ist ein Erlebnis: Nicht nur, weil man sich in den Abteilen, im Bar- und Speise­wagen des «Prestige Continental Express» in die noble Belle Époque zurückversetzt fühlt. Sondern auch, weil die Route abwechslung­sreich ist und von den Ausläufern der Alpen durch Flusstäler, Wälder und Ackerflächen bis hin zu den sanften Hügellandschaften Tschechiens führt.

«Suisse Train Bleu»
Im «Suisse Train Bleu» führt die Reise ab Zürich stilvoll und bequem
durch Tschechien und zurück. © Rail Event AG / John Dierauer

Im Gegensatz zum beschaulichen Brno ist Prag eine pulsierende Metropole, die mit ihren prächtigen Bauten, den Kunstschätzen und dem reichen Kulturangebot Menschen aus aller Welt anlockt. Am schönsten ist die Stadt der Hundert Türme frühmorgens, wenn erst wenige unterwegs sind, oder beim Einnachten, wenn die untergehende Sonne sie in ein goldenes Licht taucht. Es empfiehlt sich, durch die Gassen abseits der berühmten Sehenswürdigkeiten zu spazieren. Dabei entdeckt man Ecken und Lokale, in denen sich auch die Einheimischen gern aufhalten.

Brno, die Hauptstadt Südmährens
Brno, die Hauptstadt Südmährens, hat kulturell viel zu bieten und wartet mit historischen Sehenswürdigkeiten wie z. B. der Festung Spielberg auf.© iStock

Wechselvolle Geschichte

Auf dem Hradschin, der Burganlage Prags, wird die Vergangenheit Tschechiens allgegenwärtig. Auf einer geführten Tour, in welcher der Veitsdom, die St.-Georges-Basilika und das Goldene Gässchen erkundet werden, erfährt man, warum das Königreich Böhmen im 14. Jahrhundert unter Karl IV. zu einem der mächtigsten europäischen Reiche aufstieg. Aber auch, was es mit den Prager Fensterstürzen auf sich hat und welche Rolle die Donaumonarchie spielte. Dazu kommen Infos, die vom Dritten Reich über das kommunistische Protektorat bis zur Samtenen Revolution vor 35 Jahren und zur Gründung der Tschechischen Republik reichen.

Nach dem grossstädtischen Intermezzo gehts im Sonderzug ins gemütliche Plzen (Pilsen), das für seinen Gerstensaft bekannt ist. Denn das Pilsner Urquell, das 1842 erstmals ausgeschenkt wurde, wird heute noch weit über die Landesgrenze hinaus gern getrunken. Seit 2017 gehört die Traditionsmarke zum japanischen Bierbraukonzern Asahi Beer. Was dem Genuss keinen Abbruch tut.

Altstadt von Plzen
Plzen beeindruckt mit architektonischem Reichtum. © zVg

Plzen hat aber viel mehr zu bieten als Bier. Die westböhmische Stadt beeindruckt im historischen Kern mit ihrem architektonischen Reichtum. Die meisten Gebäude aus den unterschiedlichsten Bauepochen – darunter ein imposanter Dom und ein prächtiges Rathaus – sind, wie in Brno und Prag, in einem sehr guten Zustand. Und das, obwohl die Umgebung von Pilsen 1945 – wegen des Rüstungskonzerns Škoda, wo Panzer für die deutsche Wehrmacht produziert wurden – von den Alliierten mehrmals bombardiert worden war.

Unbedingt besuchen sollte man die Grosse Synagoge. Sie wurde 1893 fertig­gestellt und zählt zu den fünf grössten der Welt. Das tolle Bauwerk im maurisch-romanischen Stil wurde der jüdischen Gemeinde, die durch die Nazis nahezu ausgelöscht wurde, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zurückgegeben und über die Jahre renoviert. Ein Bijou!

Das Reiseprogramm mit allen Details finden Sie hier.

Beitrag vom 13.02.2025

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