Kulturtipps Oktober 2020

Ausstellungs-, Musik-, Film- und Lesetipps für Kultur-Interessierte. Ausgewählt von der Zeitlupe-Redaktion.

Evelyne Axell, Et fondre de plaisir!, 1964, Courtesy Collection Philippe Axell, Photo Paul Louis. Copyright: ADAGP, Paris – Prolitteris, Zurich 2020

Frech, poppig, bunt

Das Muzeum Susch zeigt provokative Pop-Art-Werke der verstorbenenbelgischen Künstlerin Evelyne Axell.

Eigentlich sind schon die Museumsanlage und ihre Dauerausstellung im Dörfchen Susch im Unterengadin einen Besuch wert. Die aktuelle Ausstellung «Body Double», die 60 Werke der 1972 verstorbenen belgischen Surrealistin Evelyne Axell zeigt, macht die Reise noch lohnender. Collagen, Skizzen, Reliefe und Fotografien präsentieren die Schaffensvielfalt Axells, die gerne mit erotischen Themen provozierte und so auf die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft hinwies.


Evelyne Axell «Body Double», bis 6. Dezember 2020, Muzeum Susch, Surpunt 78, 7542 Susch, Tel. 081 861 03 03, aktuelle Öffnungszeiten auf muzeumsusch.ch

© Ascot Elite Entertainment Group

Familienfehde

Filmplakat: Immer Aerger mit Granpa.

In der Familienkomödie «Immer Ärger mit Grandpa» steht Opa Robert De Niro mit seinem Enkel auf Kriegsfuss.

Nach ein paar Schnitzern sieht sich Ed (Robert De Niro) gezwungen, bei seiner Tochter Sally (Uma Thurman) einzuziehen. Doch dafür muss ihr Sohn sein Zimmer hergeben und in den Estrich zügeln. Der Junge nimmt das nicht kampflos hin und erklärt seinem Grossvater den Krieg. Robert De Niro und UmaThurman zuzuschauen, macht immer Spass. In dieser turbulenten Familienkomödie werden sie zusätzlich von Christopher Walken und Jane Seymour unterstützt.


«Immer Ärger mit Grandpa» mit Robert De Niro und Uma Thurman, DVD/Streaming, Ascot-Elite

Wer wieder einmal herzhaft lachen will , kann sich das absurde interaktive Kunstwerk «My Exercise» auf sein Handy laden und einem dicken Jungen helfen, fit zu werden.

Vera Marke, Beinkühe, 2017 © Museum Appenzell

Ausstellung: Neue Sichtweisen

In der Ausstellung «Chraanzrock ond Bechue» begegnen sich aktuelles und historisches Kunstschaffen.

«Die kreative Auseinandersetzung mit scheinbar unveränderbaren Elementen offenbart das Potenzial einer lebendigen und dynamischen Kultur», schreiben die Kuratorinnen über die Ausstellung «Chraanzrock ond Bechue», zu Deutsch: Kranzrock und Beinkuh. Sie haben historische Objekte Arbeiten von regionalen Kunstschaffenden und -handwerkern gegenübergestellt, darunter Werke von Roman Signer und Luzia Broger.


«Chraanzrock ond Bechue», bis 14. März 2021, Museum Appenzell, Hauptgasse 4, 9050 Appenzell, Dienstag – Sonntag, 14 – 17 Uhr, Tel. 071 788 96 31, museum.ai.ch

Buch: Zwei Wochen

Buchcover: Daniel de Roulet: Brief an meinen Vater. Gemälde mit Berglandschaft.

Im schmalen Bändchen «Brief an meinen Vater» nimmt ein Sohn Abschied von seiner 97-jährigen Mutter. Sie stirbt mithilfe von Exit.

Der Westschweizer Autor Daniel de Roulet weiss: In zwei Wochen wird seine 97-jährige Mutter sterben. Überrascht und aufgewühlt akzeptiert er ihren Entscheid und das festgelegte Sterbedatum. In Briefen an seinen verstorbenen Vater erinnert er sich an seine Kindheit im calvinistischen Pfarrhaus von St-Imier, erzählt von seinen Besuchen bei der erblindeten Mutter und schildert behutsam und berührend ihren Sterbetag.


Daniel de Roulet: «Brief an meinen Vater», Limmat Verlag, Zürich 2020, 76 S., ca. CHF 22.— 

© Universal Music

Musik: Rückkehr der Gentlemen

Das wegweisende Schweizer Elektro-Pop-Duo Yello meldet sich nach Jahren der Stille zurück.

Die Summe ist grösser als die Zahl ihrer Einzelteile, heisst es bei manchen legendären Bands wie den Beatles oder den Rolling Stones. Das trifft auch auf das Schweizer Elektro-Pop-Duo Yello zu. Der gesprochene Gesang Dieter Meiers fädelt sich gewohnt sexy grummelnd durch die elektronischen Klangwelten, die Tüftler Boris Blank auf seinen Keyboards zusammengezaubert hat. «Point» ist ein starkes Comeback-Album.


Yello, «Point», Universal Music, Streaming/Download oder Fachhandel, CHF 20.–

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