Kultur August
Ausgeh-, Seh- und Lesetipps für Kultur-Interessierte. Ausgewählt von der Zeitlupe-Redaktion.
Der teuerste «Turner»: die Rigi
William Turner war fasziniert von der Rigi und den Alpen. Seine Bilder sind nun in Luzern zu sehen.
Es waren das Licht, die Farben, die Berge, schön und bedrohlich zugleich, die William Turner in Luzern mehrere Skizzenbücher füllen liessen. Der Londoner hatte abseits der Meere das nächste perfekte Motiv gefunden. Er war einige Male in Luzern, 1842 malte er die «Blaue Rigi, Sonnenaufgang». Das Aquarell wurde 2006 für über 6 Millionen Franken verkauft – bis heute sein teuerstes Werk. Hundert Leihgaben sind derzeit in Luzern zu bestaunen. Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehören Gespräche, Lesungen, Konzerte, eine digitale Tour, und als Souvenir gibt es eine limitierte Turner-Zahnbürste.«Turner – Das Meer und die Alpen», bis 13. Oktober, Kunstmuseum Luzern.
Infos und Rahmenprogramm: www.kunstmuseumluzern.ch, Telefon 041 226 78 00
Ein grosses Buch für einen grossen Mann
Spider-Man, Hulk, die Avengers – sie alle wurden von Stan Lee erfunden. Autor Roy Thomas hat Stan, the Man, ein würdiges Denkmal gesetzt.
Um das XXL-Buch über Stan Lee zu halten, braucht es Superkräfte, wie der im November 2018 verstorbene Gründer des Marvel Comic Verlags in den einleitenden Worten festhält. Der über 600 Seiten starke Wälzer bringt rund sieben Kilogramm auf die Waage. Zehn Jahre hat Roy Thomas, langjähriger Comic-Autor und Freund von Stanley M. Lieber – so der bürgerliche Name Stan Lees – daran gearbeitet. Herausgekommen ist ein epischer und liebevoll gemachter Foliant, der dem Schöpfer von Spider-Man und Co. die gebührende Ehre erweist. Excelsior!
«The Stan Lee Story», Roy Thomas, 624 Seiten, Taschen, www.taschen.com, 204 Franken
Mit Appetit in alle Himmelsrichtungen
Essen von Australien bis Zürich: Der Autor Christian Seiler nimmt seine Leserschaft mit auf eine kulinarische Weltreise.
In Barcelona isst er eine Paella, auf den Azoren trinkt er einen Gin Tonic, im Languedoc lässt er sich ein Cassoulet schmecken – und überall begegnet er Menschen, die ihn in die heimische Küche einführen. In seinem neuen Buch «Alles Gute» stellt der Autor und kulinarische Kolumnist des «Magazins» Christian Seiler lokale Köstlichkeiten vor, die er auf 54 Reisen durch die ganze Welt kennengelernt hat.
Christian Seiler: «Alles Gute. Die Welt als Speisekarte», Echtzeit Verlag, https://echtzeit.ch, Basel 2019, 816 Seiten, CHF 48.–
Wohin mit diesen Liedern?
Im September erscheint das neue Album von Stephan Eicher. Danach geht er auf Tournee.
«Homeless Songs», heimatlose Lieder, heisst das kommende Album des Schweizer Singer- Songwriters Stephan Eicher. Manche mögen sich noch an die etwas simplen Anfänge des Chansonniers erinnern, der mit «Les Filles du Limmatquai» 1982 einen Hit landete. Seither kann er auf viele Erfolge und aussergewöhnliche Zusammenarbeiten zurückblicken, wie jüngst mit Autor Martin Suter. Nach der Veröffentlichung der Lieder, die nicht wissen, wo sie hin gehören, wird Stephan Eicher diese vom 29. November bis 6. Dezember live in verschiedenen Schweizer Städten vorstellen.
Mehr Informationen und Ticketbestellungen auf www.stephaneicherhomelesssongs.com
Alter schützt vor Torheit nicht
Hinter dem grössten Diamantenraub der britischen Geschichte steckte eine Rentnerbande.
Der eine leidet an Diabetes, der andere ist inkontinent, der Dritte … – die sechsköpfige Bande, die der 77-jährige Witwer Brian Reader (Michael Caine) um sich schart, ist nett gesagt ein bunter Haufen. Doch die angegrauten Herren erleichtern 2015 eine Bank um Diamanten im Wert von 200 Millionen Pfund. Missgunst und Dummheit führen dazu, dass die Rentnergang schon bald hinter Gittern sitzt. Mit einer Starbesetzung hat Regisseur James Marsh den wohl eigenwilligsten Kriminalfall Grossbritanniens nachgestellt.
«King of Thieves – Ein letzter Job» mit Michael Caine und Jim Broadbent, Impuls, DVD
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