Seit 100 Jahren gehören die elektronischen Medien zu unserem Alltag. Begonnen hat alles mit dem Radio, dem die Menschen trotz TV und Internet treu geblieben sind. Und immer noch von 3,3 Millionen täglich genutzt wird.
Text: Marco Hirt; Illustration: Martin Burgdorff
Detektorempfänger oder Röhrenradio: Diese Geräte mussten vor 100 Jahren erst noch zusammengebaut werden, bevor die neuartigen Töne und Klänge daheim zu hören waren. Aber dann war man via Funk beim ersten vom Bundesrat konzessionierten Programm dabei, welches damals im Radiostudio Zürich entstand. Los ging es am 23. August 1924: Von da an wurde am Nachmittag und am Abend eine Mischung aus Nachrichten, Wetter-, Markt- und Börsenbulletins, Musik, Gesprächen und Lesungen ausgestrahlt. Mit Kopfhörer oder Trichter-Lautsprecher horchten anfangs 16 964 Gebührenzahlende dem Angebot, wobei der Hörgenuss getrübt war durch Knacken, Rauschen und sonstige Störgeräusche. Zumal im Vergleich die Qualität ausländischer Sender schon viel besser war.
Die «Neue Zürcher Zeitung» schrieb am 26. September 1924: «Die Zürcher Programme sind von bemerkenswerter Reichhaltigkeit; aber es ist schade um diese schöne Musik, dass ihr keine bessere Wiedergabe zuteil wird. Wie weich und voll, natürlich und laut klingen die Vorträge des Londoner oder Brüsseler Radio-Orchesters zu uns herüber. Und wie hart, schwach und heiser tönt es dagegen, wenn man auf Zürich einstellt.» Aber schon bald gibt es verbesserte wie auch fixfertige Geräte mit integriertem Lautsprecher, die auch erschwinglicher sind – und das Radio wird definitiv zum ersten elektronischen Massenmedium auf der ganzen Welt.
5,9
Das klassische Fernsehen ist nach wie vor beliebt: 3,5 Millionen nutzen das Angebot täglich, wöchentlich bzw. gelegentlich sind es 2,4 Millionen. Das Radio wird jeden Tag von 3,3 Millionen genutzt. Die meistbesuchten Websites der Schweiz im August 2024 waren google.com mit monatlich über 425 Millionen Besuchen und youtube.com mit fast 280 Millionen Besuchen. Danach folgten facebook.com, wikipedia.org und google.ch.
54
Der Altersdurchschnitt der Teletext-Nutzenden lag 2023 bei 54 Jahren. Den Teletext, der im Juli seinen 40. Geburtstag gefeiert hat, konsultieren täglich 700 000 Menschen, 1,4 Millionen wöchentlich bzw. gelegentlich.
1968
Damals, genau am 29. August, gab es erstmals eine Sendung im Schweizer Fernsehen in Farbe zu erleben. Testweise flimmerte eine bunte Ausgabe von «Dopplet oder nüt» mit Mäni Weber über den Bildschirm. Der offizielle Farbstart erfolgte dann am 1. Oktober 1968.
100
Am 23. August 1924 wurde durch die damalige Radiogenossenschaft Zürich das erste vom Bundesrat konzessionierte Radioprogramm in der Deutschschweiz gesendet. Erste Übertragungen und Testsendungen gab es zuvor u. a. schon in der Westschweiz.
5
Als am 20. Juli 1953 mit dem Fernsehen ein neues Zeitalter eingeläutet wurde, konnte zunächst an fünf Abenden pro Woche für je eine Stunde in die «Flimmerkiste» geschaut werden.
70
Die älteste Fernsehsendung von SRF ist die «Tagesschau». Am 29. August 1953 war sie erstmals zu sehen. Es gab erst nur Beiträge mit einer erzählenden Stimme, ab 1966 traten Moderatoren in einem Studio vor die Kamera.
36
So viele private Lokalradios bekamen 1983 eine Konzession und waren ab 1. November zu hören. Der Bundesrat hatte das Sendemonopol der SRG aufgehoben.
1 Mio.
949 konnte der millionste Radiokonzessionär begrüsst werden. Der Bund war ab Beginn der Entwicklung die Konzessions- und Aufsichtsbehörde, gründete 1931 die Schweizerische Rundspruchgesellschaft SRG (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft).
2,7 Mio.
So viele Personen in der Schweiz konsumierten im zweiten Halbjahr 2023 pro Tag Schweizer Onlinemedien. Das entspricht einer Tagesreichweite von knapp 33 Prozent der Bevölkerung ab 3 Jahren.
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