Bargeld: Die Bedeutung sinkt, das Vertrauen steigt
Corona hat dem Cash den Garaus gemacht, die grosse Mehrheit zahlt heute mobil oder mit Karte. Dennoch ist die Beliebtheit des Bargeldes ungebrochen – oder nimmt sogar noch zu. Zahlen und Fakten.
Text: Franz Ermel
–22
Innerhalb von fünf Jahren ist die Anzahl der Barzahlungen im Präsenzgeschäft (Läden, Automaten etc.) um 22 Prozentpunkte zurückgegangen. Wurden im 2019 noch 52% aller Zahlungen in bar abgewickelt, sank der deren Anteil bis 2024 auf 30%.
6,6
Obwohl der Bargeldanteil sinkt, ist das Vertrauen in Münzen und Nötli ungebrochen. 2024 sprachen sich 68% der Schweizer-/innen gegen deren Abschaffung aus – das waren 6,6 Prozentpunkte mehr als zwei Jahre zuvor.
14
Mobiles Zahlen ist auf dem Vormarsch. Hatte das Bezahlen mit Handy und Smartwatch 2019 einen Umsatzanteil von gerade 1,7%, schnellte dieser bis 2024 auf 23,4% hoch – was fast einer Vervierzehnfachung in nur fünf Jahren entspricht.
25
1,34 Milliarden Fünfräppler waren 2023 im Umlauf – gut 25% mehr als noch zehn Jahre zuvor. Eigentlich merkwürdig, wenn man bedenkt, dass die Münze im Alltag kaum verwendet wird. Der Grund: Die «Foiferli» verschwinden oft aus dem Geldkreislauf, weil sie z. B. von Kindern als Spielgeld verwendet oder von Touristen als Andenken mitgenommen werden.
80
In Schweizer Städten haben 80% der Einwohner weniger als einen Kilometer bis zum nächsten Bancomaten. Ganz anders in Dörfern mit weniger als 2000 Einwohnern: Hier haben nur gerade 26% Zugang zu einem Bancomaten im Um-kreis von einem Kilometer.
239
Pro eine Million Einwohner gibt es in der Schweiz 239 Bankfilialen. Damit liegen wir im europäischen Mittelfeld. Spitzenreiter ist Frankreich mit 606 Filialen. Schlusslicht mit nur gerade 15 Filialen ist das hochdigitalisierte Estland.
739
Herr und Frau Schweizer hatten 2024 im Schnitt 739 Franken Bargeldreserve zu Hause. Anfang 2023 war diese wegen des Ukrainekrieges und des drohenden Strommangels auf 831 Franken gestiegen. Seither wird sie wieder zurückgefahren.
1879
Die älteste Münze, die im Umlauf ist, ist der Zehnräppler mit dem Prägejahr 1879. Das ist Weltrekord – er steht seit 2021 sogar im Guinness-Buch.
6392
Im März 2024 gab es in der Schweiz 6392 Bancomaten für den Bargeldbezug. Ihre Zahl ist seit der Pandemie rückläufig. Im Februar 2020 waren es noch 7289 Geldautomaten gewesen.
21’824
5,9 Milliarden Schweizer Münzen befinden sich im Umlauf, die aufgerechnet einen Wert von gut 3,35 Milliarden Franken haben. Alle zusammen wiegen sie 21 824 Tonnen – also gleich viel wie 550 Vierzigtönner!
88,281 Mrd.
2021 waren Schweizer Banknoten im Wert von 88,281 Milliarden Franken im Umlauf. Danach ging der Notenumlauf zurück – zum ersten Mal, seit es den Schweizer Franken gibt. 2023 lag er noch bei 76,498 Milliarden Franken.
B
Die meisten Schweizer Münzen wurden und werden bei Swissmint in Bern geprägt. Ein winziges «B» für Bern unterhalb des Blätterkranzes auf der Vorderseite verrät dies. Fehlt das «B», wurde die Münze entweder nicht in Bern oder aber zwischen 1970 und 1985 geprägt – damals verzichtete man darauf.
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