Gebt uns Saures
Wadenkrämpfe lassen sich mit einem einfachen Hausmittel lindern: Ein Schluck Essigwasser verkürzt das Leiden gemäss US-Forschern um die Hälfte.
Jeder dritte 65-Jährige kennt die Misere: Plötzlich krampfen die Waden- oder die Fussmuskulatur, ohne dass sie diese übermässig strapazieren. Oft werden sie dadurch gar aus dem Tiefschlaf gerissen.
Die Schmerzen sind zwar äusserst unangenehm, bieten aber wenig Grund zur Sorge, solange sie nur gelegentlich auftreten. Betroffene können sich in aller Regel gut selbst Linderung verschaffen, indem sie die betroffenen Muskeln zehn Sekunden dehnen. Auch eine sanfte Massage des Muskels kann die Schmerzen lindern.
Bis heute sind die Ursachen der Krämpfe nicht vollends erforscht. Lange vermutete man, dass ein gestörter Elektrolyten- und Wasserhaushalt dafür verantwortlich sind. Gemäss neusten Erkenntnissen wirkt dahinter vielmehr ein fehlerhafter Rückenmarkreflex. Was auch der Einsatz einer altbewährten Prophylaxe in Frage stellt: das Schlucken von Magnesium-Pulvern. Wie Wissenschaftler bekräftigen, konnte bislang keine Studie einen positiven Effekt entsprechender Präparate nachweisen.
US-Forscher empfehlen deshalb ein Mittel, das weit wirksamer sein soll. Günstiger ist dieses Hausmittel auf jeden Fall: Gurkenwasser oder vielmehr den Sud, in dem Essiggurken in den Gläsern versenkt werden. Die Studienautoren raten, bei akuten Krämpfen einen grossen Schluck davon zu trinken. In ihren Studien wurde die Zeit des Krampfes halbiert. Es wird vermutet, dass der saure Geschmack im Rachen die Aktivität der impulsgebenden Nervenzellen drosselt und damit krampflösend wirkt.