Gedanken über das Leben
Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Gedanken über das Leben von Katharina Bigler.
Sehr geehrte Redaktion
Ich habe mir kürzlich eine elektronische Schreibmaschine angeschafft. Der Computer geht mir zu schnell und er macht mir keine Freude obschon ich eine dreijährige kaufmännische Lehre absolviert habe.
Vielleicht geben Sie diese Zeilen der Öffentlichkeit bekannt.
Ich verbleibe jetzt mit freundlichen Grüssen
Frau Katharina Bigler
Im Januar 1962 war der Bielersee gefroren und man konnte darauf Schlittschuhfahren. Ebenso in diesem Monat habe ich als zehnjähriges Mädchen das rechte Bein gebrochen. Meine Eltern hatten kein Auto. Eine Person, die meine Mutter kannte, hat mich zum Arzt geführt. Ich wollte nicht ins Spital und musste sechs Wochen das Bett hüten. Die Mutter hat mich gepflegt, sie hatte noch drei andere Kinder, meine Geschwister, die sie jeden Tag zu versorgen hatte mit Fürsorge, kochen, betreuen, putzen, glätten. Was eine Mutter im Leben alles leistet, wird viel zu wenig geschätzt. Auch musste es mit dem Vater und Ehegatten stimmen. Früher wussten die Eltern nichts anderes. als zusammenzubleiben, um alle Höhen und Tiefen des Lebens zu meistern.
Viele Familien gehen auseinander, weil die Ansprüche an das Leben viel zu hoch sind. Alle wollen Geld verdienen und sich etwas leisten. Es geht auch, wenn man mit weniger zufrieden ist.
Jede Person kann ihr Leben so gestalten, wie sie es sich wünscht.
Es gibt viele Gründe, dass man plötzlich etwas ändern muss, zum Beispiel wegen Krankheit, Stellenwechsel und so weiter. Ja, das Leben ist beweglich und kann schön sein, weil uns die warme Jahreszeit erwartet und Blüemli bald im Garten blühen. Schneeglöggli, Primeli, Krokussli und viel anderer Sommerflor.
Jetzt bin ich fertig für heute.
Liebe Leserinnen, liebe Leser
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