Betreuung von Angehörigen: Wo setzen Sie Ihre Grenzen?

Angehörige zu betreuen, kann herausfordernd sein. Wo stehen Sie? Machen Sie den Selbsttest «Ich pflege zu Hause», um Ihre Situation zu klären.  Auch für betreute Personen gibt es Stellen, die unterstützen.

Die meist unbezahlte Betreuungs- und Pflegearbeit von Angehörigen ist ein wertvoller Beitrag der Gesellschaft. Oft basiert sie auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung. Die Betreuung und Pflege einer angehörigen Person kann erfüllend sein, aber auch sehr belasten. Angehörige zu betreuen, braucht viel Zeit und Energie.

Wenn die Belastung zu gross wird – Grenzen respektieren

Diverse Faktoren können die betreuende Person an ihre Grenzen bringen. Es kann vorkommen, dass körperliche oder psychische Grenzen überschritten werden. Auch die Person, die betreut wird, kann sich übergriffig verhalten. Manchmal kommt es zu gegenseitigen Grenzverletzungen, wie Beschimpfungen oder Drohungen.

Ist die Situation in Ihrer Familie belastend? Sowohl betreuende als auch betreute Personen sollten ihre Situation regelmässig überdenken, das Gespräch mit ihrem Umfeld oder Fachpersonen suchen.

Suchen Sie Unterstützung. Verschiedene Fachstellen sind für Sie da, meist kostenlos und vertraulich.

Für betreuende Angehörige

Illustration: Hahn+Zimmermann

Fragen Sie sich: Wie geht es mir? Warum unterstütze ich? Habe ich genügend Kraft für die Aufgaben? Kann ich die finanzielle Last tragen? Brauche ich Pausen?

Haben Sie den Mut, Grenzen zu setzen. Es ist wichtig, dass Sie gut auf sich achten und rechtzeitig Entlastung organisieren. Denn: Entlastung ist zentral, um Überforderung und Grenzverletzungen vorzubeugen.

Der Fragebogen «Ich pflege zu Hause» ermöglicht Ihnen eine Standortbestimmung. Sie können diesen kostenlos und anonym ausfüllen unter www.ichpflege.ch

Der Selbsttest

  • hilft Angehörigen, ihre Situation zu klären
  • weist auf mögliche Grenzverletzungen hin
  • informiert über Entlastungsmöglichkeiten und zeigt, welche Stellen unterstützen

«Ich pflege zu Hause» wurde vom Kanton Bern, der Unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter UBA, sowie weiteren Organisationen entwickelt.

Für betreute Angehörige

Fühlen Sie sich ausgenutzt oder durch Angehörige misshandelt? Es ist nie zu spät, Hilfe zu suchen. Die Unabhängige Beratungsstelle für das Alter UBA berät Sie unbürokratisch und niederschwellig bei Konflikten und Grenzverletzungen. Nach der Beratung entscheiden grundsätzlich Sie selbst, welche Schritte Sie gehen möchten. Melden Sie sich:

Mehr Informationen zum Thema: www.be.ch/limit

Beitrag vom 30.04.2025
Dieser Beitrag wurde von der UBA – Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter erstellt.
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