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Brainfood: Nahrung fürs Gehirn

Jede Mahlzeit, die wir zu uns nehmen, hat einen direkten Einfluss auf das Denken, Fühlen und Erinnern. Denn die Ernährung beeinflusst die Stimmung und die Gehirngesundheit.

Obwohl das Gehirn nur ca. 2% des Körpergewichts ausmacht, benötigt es über 20% der täglichen Energie. Es reagiert in Echtzeit auf das, was wir essen, und die Auswirkungen sind grösser, als man denkt. Eine ideale Chance, das Gehirn mit der Ernährung bei der Arbeit zu unterstützen.

Ein wissenschaftlich fundiertes Ernährungs­konzept für ein gesundes Gehirn, mentale Fitness und das Wohlbefinden basiert auf einem ausgewogenen, nährstoffreichen Speiseplan. Studien zeigen, dass gesunde Fette, Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffe zentrale Bestandteile für die geistigen Funktionen sind.

Omega-3-Fettsäuren und Fette

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure), sind ent­scheidend für die Zellmembranen im Gehirn und wirken entzündungshemmend. Studien zeigen, dass Omega-3 eine schützende Rolle bei Demenz spielt und zu besserer mentaler Leistungsfähigkeit beiträgt. Lachs, Makrele, Hering und Sardinen sind exzellente Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Wer keine Fische mag, holt sich die Fettsäuren mit Leinsamen, Chiasamen und Walnüssen. Als ergänzendes pflanzliches Omega-3-Präparat dient Algenöl.

Vitamine und Mineralstoffe

Vitamine wie B6, B12 und Folsäure sind wichtig, um Homocystein abzubauen. Das ist ein Protein, das bei hohen Konzentrationen mit einem erhöhten Demenzrisiko in Ver­bindung steht. Magnesium und Zink unterstützen das Nervensystem und helfen, Entzündungen zu reduzieren. Ich esse darum regelmässig Samen, Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Linsen, Eier, Poulet, Milch- und Vollkornprodukte, Kartoffeln und Bananen. Wichtig sind zudem Vitamin E und Vitamin C, die als Antioxidantien wirken und damit das Gehirngewebe schützen. Darum esse ich grünes Blattgemüse, pflanzliche Öle, Zitrusfrüchte und Nüsse. Vitamin D ist für die Aufrecht­erhaltung der Nervenfunktionen und Knochen ebenfalls wichtig. Vor allem im Winter oder für Menschen, die selten an der Sonne sind, sind Vitamin-­D-Supplemente empfohlen.

Antioxidantien

Antioxidantien sind Substanzen, die freie Radikale binden und unschädlich machen können. Sie schützen das Gehirngewebe vor oxidativen Schäden. Beeren, genau genommen die Polyphenole der Beeren, wirken antioxidativ. Speziell Heidelbeeren sollen das Gedächtnis und das Lernen unterstützen. Polyphenole sind auch in grünem Tee und dunkler Schokolade enthalten.

Am besten starten Sie noch heute mit kleinen Änderungen in Ihrer Ernährung. Nutzen Sie die Chance, Ihrem Gehirn eine starke Basis zu geben – für mehr Wohlgefühl, Denkkraft und Kreativität.


Beitrag vom 09.01.2025
Dr. Barbara Studer

Neurowissenschaftlerin, Autorin und CEO von hirncoach.ch, das ganzheitliche Gehirntraining

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