Der mehrheitlich unbewohnte Kornati-Nationalpark ist ein wahres Inselparadies. © zVg

Leserreise Dalmatien: Mediterraner Zauber

Bis zu 300 Sonnentage, glasklares Meer, unzählige Buchten und Inseln. Historische Küstenstädte und eine Landschaft, die ihresgleichen sucht. Die Zeitlupe-Leserreise in die kroatische Region Dalmatien ist ein Erlebnis der besonderen Art.

Text: Marianne Noser

Sonne pur, in der Luft der Duft von Lavendel und Rosmarin, das Meer in einem wunderbaren Blau: Dalmatien, die kroatische Region an der Adriaküste, wartet mit einem Bilderbuchtag auf. Vom nächtlichen Gewitter-­Spektakel zeugen nur noch der feuchte Boden und die herrlich aufgefrischte Luft. Ein idealer Moment für einen Abstecher nach Norddalmatien.

Zuerst gehts nach Nin, eine hübsche kleine Stadt mit grosser Geschichte. Gegründet vor über 3000 Jahren, war sie im 10. Jahrhundert Ausgangspunkt eines erbitterten Religionsstreites zwischen der Ost- und der Westkirche. Daran erinnern die Statue von Bischof Grgur Ninski und die schlichte Kirche des Heiligen Kreuzes, die oft als «kleinste Kathedrale der Welt» bezeichnet wird. Bekannt ist Nin auch für die Saline und das von Hand ge­erntete Meersalz.

Die Halbinsel Pag beeindruckt nicht nur mit karger Vegetation, sondern auch mit grünen Flächen wie dem Olivengarten in Lun.
Die Halbinsel Pag beeindruckt nicht nur mit karger Vegetation, sondern auch mit grünen Flächen wie dem Olivengarten in Lun. © shutterstock

Nach einem Beizenhalt auf dem Hauptplatz, wo sich um 10 Uhr die Einheimischen zum Kaffee-Schwatz treffen, gehts weiter nach Pag. Das rund 60 Kilometer lange Eiland mit der gleichnamigen Hauptstadt ist ein Ort voller Gegensätze: fruchtbare Böden mit mediterraner Vegetation und Hainen mit uralten Olivenbäumen wechseln unversehens mit kargen Flächen, die durch die stark-kalten Bora-Winde geprägt wurden. Auch die Römer – Dalmatien gehörte in der Antike zum Römischen Reich – trugen zu dieser Wüstenei bei, indem sie Millionen von Bäumen abholzten, ver­schifften und für den Bau von Venedig verwendeten. Interessiert waren sie auch an den Salinen, die heute jährlich 30 Tonnen «weisses» Gold liefern.

Besonders eindrucksvoll wirkt die mondähnliche Landschaft vom Aussichts­punkt nahe der Brücke Paški most aus, die das Festland mit Pag verbindet. Im Verein mit dem tiefblauen Meereskanal, dem Sonnenlicht, das die glatt polierten Felsen in strahlendes Weiss taucht, und dem Velebit-Gebirge im Hintergrund kommt das Gefühl auf, an einem nordischen Fjord zu stehen.

Fast wie im Urwald fühlt man sich dafür auf dem Rundgang durch den Krka-Nationalpark mit seiner hohen Biodiversität. Über Holzstege und Pfade gehts vorbei an Bächen, Bäumen und Pflanzen aller Art. Dazwischen erhascht man immer wieder einen Blick auf die smaragdgrünen Arme und Wasserbecken des Flusses Krka. Hauptattraktion sind die Skradinski-Buk-Wasserfälle, die als Kulisse für die Winnetou-Filme dienten. Mit dabei die sympathische kroatische Reiseleiterin Meri. Sie begleitet die Zeitlupe-Gruppe vom ersten Tag an und vermittelt allerlei Wissenswertes über Land und Leute.

Faszinierend: die smaragdgrünen Wasserbecken und Skradinski-Buk-Wasserfälle im Krka Nationalpark.
Faszinierend: die smaragdgrünen Wasserbecken und Skradinski-Buk-Wasserfälle im Krka Nationalpark. © Huber Images / Jan Wlodarczyk

Natur, Kultur und Geschichte

Nach dieser grünen Oase gilt das Augen­merk der Geschichte Dalmatiens, die im Verlauf der Jahrhunderte u. a. römischen, venezianischen, osmanischen und österreichisch-­ungarischen Einflüssen ausgesetzt war – was sich in Architektur, Kultur, Kunst und Musik widerspiegelt. In schmerzlicher Erinnerung ist den Einheimischen der Unabhängigkeits­krieg nach dem Zerfall Jugoslawiens, der von 1991 bis 1995 tobte. Dalmatien erlitt dabei grosse Verluste und einige Städte und Orte entlang der Küste wurden stark bombardiert. Schwer getroffen wurde auch die Stadt Zadar, die heute mit dem historischen Zentrum und der Uferpromenade punktet, auf der man den Tönen der Meeresorgel lauschen und beim Einnachten die Solar­installation «Gruss an die Sonne» bestaunen kann. Vom Krieg arg in Mitleidenschaft ge­zogen wurde auch die schmucke Hafenstadt Šibenik. Die Paläste im alten, an den Hang gebauten Kern wurden in der Zwischenzeit aber wieder renoviert – genauso wie der geniale Bau der Jakobs-Kathedrale, die heute zum Unesco-­Kulturerbe zählt. Beim Bummel über die Treppen und durch die verwinkelten Gassen entdeckt man viele hübsche Läden und Restaurants, in denen lokale Spezialitäten und fangfrische Fische serviert werden.

Sehenswert ist auch die Hafenstadt Šibenik mit der Jakobs-Kathedrale, die zum Unesco-Kulturerbe zählt.
Sehenswert ist auch die Hafenstadt Šibenik mit der Jakobs-Kathedrale, die zum Unesco-Kulturerbe zählt. © Huber Images / Jan Wlodarczyk

Einzigartiges Inselparadies

Ein Highlight der Reise ist der ganztägige Bootsausflug mit Mittagessen und Badehalt rund um den geschützten Kornati-Nationalpark. 1980 gegründet, bildet er mit seinen mehrheitlich unbewohnten, felsig-kargen Inseln, den tollen Buchten, Riffen und Klippen, der reichen Unterwasserwelt und dem glasklaren, türkisfarbenen Meer ein einzigartiges Naturparadies. Ein Erlebnis, das lange im Gedächtnis haften bleibt und an nasskalten Tagen etwas Sonne ins Herz zaubern wird.

Das Reiseprogramm mit allen Details finden Sie hier.

Beitrag vom 09.01.2025

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