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Vogelfütterung – Was muss man beachten?

Wildtiere sind im Winter grundsätzlich nicht auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Oft hat eine Zufütterung sogar negative Auswirkungen. Deshalb ist sie teilweise kantonal oder regional gesetzlich verboten. Ausgenommen ist ein massvolles Futterangebot für Singvögel im Garten oder auf dem Balkon.

Für Wildtiere ist das Nahrungsangebot im Winter regelmässig knapp und manch ein Tierfreund oder eine Tierfreundin möchte deshalb mit dem Bereitstellen von Futter helfen. Wildtiere sind an unsere Winter jedoch angepasst und grundsätzlich nicht auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Oft hat eine Zufütterung sogar negative Auswirkungen auf die Tiere. Deshalb ist das Füttern von Wildtieren teilweise kantonal oder regional gesetzlich verboten.

Davon ausgenommen ist ein massvolles Futterangebot für Singvögel im Garten oder auf dem Balkon. Einige Punkte sollten aber beachtet werden, damit die Futtergaben auch wirklich hilfreich sind – ohne Negativfolgen für die Tiere.

Bei einem Vogelhäuschen im Garten versammeln sich viele Tiere auf engem Raum. Das bunte Treiben bereitet den Betrachtenden viel Freude, für die gefiederten Gäste birgt es jedoch Gefahren. Das grösste Problem ist die Krankheitsübertragung, weshalb es enorm wichtig ist, auf eine gute Hygiene an der Futterstelle zu achten. Empfohlen werden Häuschen und Futtersäulen mit schmalen Krippen oder Entnahmestellen, die den Vögeln das Hineinsetzen und -koten verunmöglichen.

Zwei Meisen an einer Futtersäule für Vogelfütterung.
An Futtersäulen wird das Hineinsetzen und – koten verunmöglicht, was hygenisch besser ist. © shutterstock

Die Futterstelle muss regelmässig gereinigt und Futterreste müssen entfernt werden. Dies gilt auch für die heruntergefallenen, mit Kot verunreinigten Körner und Samen am Boden. Neben Futter sollte auch Wasser angeboten werden – und auch dieses Gefäss gilt es täglich zu reinigen.

Welches Nahrungsangebot für welche Vögel?

Bei Dauerfrost, Eisregen oder geschlossener Schneedecke kann eine richtige Fütterung den Vögeln das Überleben erleichtern. Der Nahrungsbedarf ist am Morgen am grössten, da die Tiere während der Nachtruhe einen beachtlichen Teil ihrer Energiereserven aufgebraucht haben. Rotkehlchen, Amseln, Stare und Zaunkönige haben spitze, schlanke Schnäbel und sind Weichfutterfresser (Insekten oder sehr feine Samen). Ihnen können Haferflocken, gehackte Baum- und Haselnüsse, Rosinen und Obst angeboten werden. Körnerfresser wie Finken, Sperlinge, Meisen und Spechte nehmen Mischungen aus Sonnenblumen, Hanf, Nüssen und anderen ölhaltigen Samen auf. Getreidekörner können fast ausschliesslich von Tauben und Sperlingen gefressen werden.

Das Futter sollte stets von einwandfreier Qualität sein. Meisenknödel eignen sich durch den hohen Fettgehalt nur bedingt und im Plastiknetz stellen sie zusätzlich eine Verletzungsgefahr für die Vögel und andere Tiere dar.

Balkon und Garten vogelfreundlich gestalten 

Die beste Nahrungsquelle ist nach wie vor die Natur. Der Fokus sollte deshalb auf naturnaher Gestaltung des Gartens und Balkons liegen. Einheimische Gräser, Stauden und Bäume bieten mit ihren Früchten und Samen nicht nur Nahrung, sondern auch Schutz und Ruheplätze. Pflanzenteile werden von Insekten zur Überwinterung genutzt, was die Weichfutterfresser schätzen. Wer seinen Garten naturnah gestaltet und erst im April aufräumt, bietet eine reiche Palette und darf sich über emsiges Treiben von Insekten, Vögeln und anderen Wildtieren freuen. 

Stiftung für das Tier im Recht (TIR) – Rat von den Experten:

Haben Sie Fragen rund um das Tier im Recht? Kontaktieren Sie uns unter info@tierimrecht.org oder unter der Telefonnummer 043 443 06 43. Weitere Informationen finden Sie unter www.tierimrecht.org.

Beitrag vom 09.11.2024
Christine Künzli

MLaw, stv. Geschäftsleiterin und Rechtsanwältin Stiftung für das Tier im Recht (TIR)

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