Die Umweltwirkung der digitalen Welt ist relativ klein. Und sie lässt sich weiter reduzieren. Der wichtigste Tipp: Behalten Sie Ihre Geräte so lange wie möglich.
Text: Matthias Plüss
Der Umweltschaden durch Smartphone & Co. wird meist überschätzt. Etwa drei Prozent der Treibhausgase stammen von unseren digitalen Geräten und der zugehörigen Infrastruktur. Diese Menge ist nicht vernachlässigbar, aber doch viel kleiner als bei der Ernährung, beim Autofahren oder Heizen.
Irreführend ist auch der oft gehörte Slogan «Streaming ist das neue Fliegen». Zwar liegt der Anteil des globalen Flugverkehrs an den CO2-Emissionen ebenfalls bei etwa drei Prozent. Das bedeutet aber keineswegs, dass Video-Schauen gleich schlimm ist wie Fliegen. Ein Beispiel: Mit einer dreistündigen Online-Konferenz erzeugen Sie knapp ein halbes Kilo CO2. Wenn Sie für die Konferenz hingegen nach London fliegen, kommen Sie auf eine halbe Tonne. Also tausendmal so viel. Ausserdem lässt sich die Umweltwirkung der Online-Sitzung nochmals deutlich reduzieren, indem Sie die Kamera abschalten. Meist reicht ja der Ton.
WLAN statt Handynetz
Hier noch ein paar weitere Tricks: Verzichten Sie auch beim Musikhören per Internet auf das Bild. Schauen Sie Filme in Full HD statt in 4K. Speichern Sie Fotos und Filme auf Ihrer Festplatte statt in der Cloud. Nutzen Sie für das Internet wenn immer möglich das WLAN und nicht das Handynetz. Kaufen Sie keine Riesenbildschirme, auch nicht für den Fernseher. Je kleiner das Gerät, desto geringer der Stromverbrauch. Darum ist auch das Smartphone besser als das Tablet und der Laptop besser als der Desktop-Computer.
Den Geräten Sorge tragen
Die allerwichtigste Regel lautet: Behalten Sie Ihre elektronischen Geräte so lange wie möglich. Denn der Grossteil der negativen Auswirkungen kommt gar nicht von der Anwendung, sondern von der Produktion der Geräte. Beim Handy stammen 98 Prozent des Umwelt-Fussabdrucks aus der Herstellung! Denn dabei werden viel Kohlestrom und heikle Ressourcen verbraucht. Tragen Sie Sorge zu Ihren Geräten. Besorgen Sie erst dann ein neues, wenn das alte wirklich kaputt ist. Und erwägen Sie den Kauf von Occasionen. Es muss nicht immer alles brandneu sein.
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