Alzheimer: Hoffnung in Sicht
In der Schweiz leben gegenwärtig 150’000 Demenzkranke. Jährlich erkranken etwa 32’200 Menschen neu an Demenz (Quelle: Alz Schweiz 2022). Neue Medikamente gegen Alzheimer sollen nun erstmals das Fortschreiten der Erkrankung spürbar verlangsamen.
Alzheimer-Demenz ist eine bislang unheilbare, fortschreitende Erkrankung, bei der Gehirnzellen absterben. In der Folge nimmt die geistige Leistungsfähigkeit stetig ab. Bei den erkrankten Personen sind vor allem die Bereiche des Gehirns betroffen, die für das Gedächtnis, die Sprache und die räumliche Orientierung zuständig sind. Erste Anzeichen für Alzheimer sind deshalb oft Gedächtnis-, Orientierungs- und Sprachstörungen. Die Symptome und Anzeichen für Alzheimer sind vielfältig. Zudem tritt im Laufe der Zeit eine Verschlechterung des Krankheitsbildes ein: anfangs noch selbständige Betroffene werden zunehmend hilfs- und schliesslich pflegebedürftig.
Neue Medikamente in naher Zukunft wahrscheinlich
Vor knapp 25 Jahren zeigte eine bahnbrechende wissenschaft-liche Arbeit an einem Mausmodell: Mit immunologischen Methoden kann das krankmachende Protein «Amyloid» aus dem Gehirn abtransportiert werden. Solche Amyloid-Ablagerungen sind wesentliche Kennzeichen der Alzheimerkrankheit. Nach weltweit intensiven Forschungsinitiativen gelang es nun, zwei Antikörper zu entwickeln, die schädliche Amyloid-Ablagerungen im menschlichen Gehirn abbauen und das Nachlassen der Hirnleistung in frühen Krankheitsstadien zumindest verlangsamen.
In den USA wurde kürzlich einer dieser Antikörper zur Behandlung der Alzheimerkrankheit zugelassen. Die Krankheit kann damit zwar nicht geheilt, der Krankheitsverlauf jedoch beeinflusst werden.
Ein verbessertes Krankheitsverständnis hat deutlich gemacht, dass neben Amyloid-Ablagerungen die Ablagerungen von Proteinen in den Nervenzellen eine ebenso zentrale Rolle spielen. Es spricht einiges dafür, dass die erfolgversprechendsten Therapiestrategien der Zukunft aus einer Kombination verschiedener Ansätze bestehen könnten. Da die Behandlung der Alzheimerkrankheit mit Antikörpern sehr aufwändig ist, wird derzeit intensiv an einfacher anwendbaren Therapiealternativen geforscht. Dies könnte ausserdem zu besser verträglichen Medikamenten führen. Natürlich gilt es aber abzuwarten, ob die Antikörpertherapieverfahren auch in der Schweiz zugelassen werden.
Wie kann man der Krankheit vorbeugen?
Die Alzheimerkrankheit ist eng an den Alterungsprozess gebunden. Wie bei den meisten Krankheiten kann man jedoch sein persönliches Risiko, an einer Alzheimerdemenz zu erkranken, reduzieren oder den Beginn hinauszögern. Es gibt aber auch viele Faktoren, die zu einer Erkrankung führen und nicht beeinflusst werden können. Wichtig ist eine gute Behandlung der im höheren Alter oft auftretenden Bluthochdruckkrankheit und des Diabetes mellitus. Regelmässige sportliche und geistige Aktivitäten, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, mässiger Alkoholkonsum und regelmässige soziale Kontakte sind starke Säulen für eine wirksame Prävention und Aktivierung der grauen Hirnzellen.
Clienia Littenheid nimmt für verschiedene Kantone Versorgungsaufträge wahr und beschäftigt rund 700 Mitarbeitende. Auf 18 Stationen mit 253 Betten behandelt sie Menschen jeden Alters mit Erkrankungen aus dem ganzen Diagnosespektrum der Psychiatrie und Psychotherapie. Zur Clienia Littenheid gehören ausserdem mehrere ambulante Zentren an verschiedenen Standorten und zwei Tageskliniken. Zusatzversicherte profitieren von modernen Einzelzimmern, erhöhter Einzeltherapiefrequenz, gehobenen Hotellerieleistungen und breit gefächerter Fachtherapie. Mehr Infos: www.clienia-littenheid.ch
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PD Dr. med. Bernd Ibach Chefarzt Alterspsychiatrie und Privé Clienia Littenheid AG