Wer waren Berta, Olga oder Erika?
In Zürich erobern Frauen die Strassen: Statt an anonyme Frauen sollen Strassennamen an historische Persönlichkeiten erinnern.
Die Geschichte von Frauen ist im öffentlichen Raum viel weniger sichtbar als die von Männern. 516 Strassen in Zürich sind berühmten Persönlichkeiten gewidmet – meist Männern. Strassen mit Frauennamen erinnern nur selten an konkrete historische Frauen. Deshalb wurden fünfzig Jahre nach der Annahme des Frauenstimmrechts für die Schweizerinnen in der Stadt Zürich acht Strassen nachträglich berühmten Frauen gewidmet und im Frühling 2021 mit Hinweistafeln versehen.
So verweist jetzt die Olgastrasse auf Olga Meyer, die Grande Dame der Kinder- und Jugendliteratur. Die Bertastrasse soll an Berta Rahm erinnern, die Architektin und Mitgestalterin der SAFFA 1958, und die Gertrudstrasse an Gertrud Heinzelmann, die Vorkämpferin für Gleichberechtigung in Staat und Kirche.
Im Auftrag der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich hat der Verein Frauenstadtrundgang Zürich acht kurze Videoporträts zum Leben und Wirken dieser Frauen produziert. Ein weiteres Video befasst sich mit der Frage, weshalb Frauen weniger im öffentlichen Raum repräsentiert sind.