Ferdinand Hodler: Held und Hemmschuh der Schweizer Kunst
Ferdinand Hodler war die Überfigur der Schweizer Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts – Vorbild, Antrieb und Hemmschuh zugleich. Eine sehenswerte Ausstellung in Neuenburg geht diesen Einflüssen nach.
In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zählt Ferdinand Hodler (1853–1918) zu den prägenden Figuren der europäischen Kunst. Von Paris bis Wien gefeiert, wird er mit Paul Cézanne, Gustav Klimt und Auguste Rodin auf eine Stufe gestellt.
In der Schweiz ist sein Einfluss enorm – und wird es lange bleiben. Mit seinem Prinzip des Parallelismus trägt er entscheidend zur Moderne bei: Er betont Symmetrie und die Wiederholung von Formen und Farben, um eine klare, universell verständliche Bildsprache zu schaffen.


Hodlers Einfluss ist bis heute spürbar
Die sehenswerte und sehr informative Ausstellung im Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel zeigt zahlreiche Kunstschaffende, die sich in Hodlers Fahrwasser bewegten und sich seine Denkweise und Methoden aneigneten. Neben bekannten Namen wie Cuno Amiet, Giovanni Giacometti und Félix Vallotton treten auch weniger vertraute wie Gustave Jeanneret, Martha Stettler oder William Röthlisberger in Erscheinung.
Hodlers Nachwirkung ist bis heute spürbar. Drei zeitgenössische Kunstschaffende – Claudia Comte, Didier Rittener und David Weishaar – greifen in eigens für diese Ausstellung geschaffenen Arbeiten Themen von Hodler auf und verbinden sie mit aktuellen Fragen von Kunst und Gesellschaft.



«Hodler. Ein Vorbild für die Schweizer Kunst», noch bis zum 12. Oktober 2025 im Musée d’art et d’histoire in Neuenburg