Willkommen in der Welt der neuen Landfrauen
Sieben Bäuerinnen aus sieben Schweizer Regionen: Diesem Erfolgsrezept bleibt SRF auch weiterhin treu. Welche Gastgeberinnen stellen sich in der 18. Ausgabe der «Landfrauenküche» dem Kochwettbewerb?
Text: Marco Hirt
Erstmals ins Baselbiet ging der Titel im letzten Jahr: Agnes Hügli aus Brislach BL gewann die 17. Staffel von «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» und wurde «Landfrau 2023». Nun geht es in eine neue Runde der beliebten Reihe. Aus welcher Region die Siegerin diesmal kommen wird? Wer begeistert mit seinen Kreationen mit Zutaten vom Hof besonders? Die meisten Titelträgerinnen – vier bislang – kamen aus dem Kanton Graubünden, drei aus Bern. Unter den diesjährigen Teilnehmerinnen könnten die Bäuerinnen aus Solothurn und Appenzell Innerrhoden den Sieg erstmals in ihren Kanton holen.
Monika Nauer (42) aus Schindellegi SZ
Ihre Familie: Ehemann Dominik (42) und die drei Kinder Nina (20), Dominik (17) und Michael (13).
Ihr Zuhause: Ein Milchwirtschaftsbetrieb mit Brown-Swiss-Rindern auf dem Rossberg auf knapp 1000 Metern Höhe mit Blick über den Zürichsee. Auf dem Hof sind nebst Kühen auch Schweine, Ziegen und Pferde sowie auch Katzen, Hasen und ein Hund anzutreffen – zudem Meerschweinchen und Hühner. Letzteres hat einen besonderen Grund: Monika Nauer züchtet Meerschweinchen und reinrassige Serama-Hühner, die sie teils auch weiterverkauft.
Ihr Menü: Zur Vorspeise Knoblauchcrème-Suppe mit Brotcroutons, als Hauptgang Voressen mit Rindfleisch vom Hof, Safranspätzli und Rüebli, zum Dessert eine Pavlova mit eigenen Rhabarbern.
Simona Rüttner (33) aus Vilters SG
Ihre Familie: Ehemann Stefan (33) und die zwei Kinder Ladina (4) und Arno (1).
Ihr Zuhause: Der Eichenhof mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 21 Hektaren setzt auf Milchwirtschaft, Pouletmast und Ackerbau. Die ausgebildete Landwirtin hat die Verantwortung für die Milchkühe und die Kälber, steht jeden Tag zweimal im Stall, füttert und mistet und prüft, dass jede Kuh in den Melkroboter geht und Milch gibt.
Ihr Menü: Zur Vorspeise selbstgemachte Ravioli mit Spargel-Poulet-Füllung, als Hauptgang Kalbsbäggli in Rotweinsauce geschmort mit dreierlei Kartoffelstock, zum Dessert ein Baumnuss-Macaron mit Überraschung.
Fabienne Isenegger (44) aus Aettenschwil AG
Ihre Familie: Ehemann Urban (44) und die Kinder Laurin (15), Florina (13) und Henry (11). Besondere Aufmerksamkeit gilt ihrer Tochter, die an einem Glut1-Defekt leidet, einer seltenen Stoffwechselstörung. Dies bedingt eine spezielle Diät, weshalb die Aargauerin zur Ernährungsexpertin wurde.
Ihr Zuhause: Im Schweinemastbetrieb hilft Fabienne Isenegger, die die Bäuerinnenschule besucht hat, tatkräftig mit. Als ausgebildete Fitnesstrainerin gibt sie in der Scheune des Bauernhofs zudem TRX-Stunden – TRX ist ein spezielles Ganzkörpertraining. Damit nicht genug der Aktivitäten: Die Landfrau mag zudem Joggingrunden mit Hund Roli und Ausritte mit ihrem 20-jährigen Pferd.
Ihr Menü: Zur Vorspeise Kernotto-Salat im Rohschinkenmantel, als Hauptgang zweierlei vom eigenen Schwein mit frittierten Kartoffelbällchen und Gemüse, zum Dessert eine Tarte mit Baumnüssen und Dörrbirnen.
Melanie Ramser (36) aus Oberbalm BE
Ihre Familie: Ehemann Philipp (41) und die Kinder Diego (12) und Elio (10).
Ihr Zuhause: Auf dem Horbermatt-Hof mit Kühen, Rindern, Pferden, Ziegen, Katzen und einem Hund – einem eher kleinen Landwirtschaftsbetrieb – haben die Ramsers regelmässig Schulklassen zu Gast. Mit ihrem Angebot «Schule auf dem Bauernhof» wollen sie Buben und Mädchen, die vor allem aus der unweit gelegenen Stadt Bern kommen, die Landwirtschaft und den Umgang mit den Tieren näher bringen. Weiter organisieren sie auch Kindergeburtstage, Feste und Sonntagsbrunch auf dem Bauernhof, betreuen zudem Kinder zwischen fünf und zehn Jahren an ausgewählten Tagen in den Schulferien.
Ihr Menü: Zur Vorspeise ein Salat im Gläsli und ein «Iklemmts» mit selbstgemachtem Hüttenkäse und Mostbröckli, als Hauptgang Hackfleischtätschli, Spiralkartoffel und Gemüse, zum Dessert Erdbeeren und Glacé im Brätzelikörbli.
Irma Schatt (50) aus Dussnang TG
Ihre Familie: Ehemann Urs (51) und vier Kinder, von denen nur noch die Jüngste, Tochter Sarah (15), daheim wohnt.
Ihr Zuhause: Bevor ihr Traum eines eigenen Hofs vor vier Jahren wahr wurde, hat sich das Paar ein Tiefbaugeschäft mit rund 70 Mitarbeitenden aufgebaut, das sie weiterhin führen. Dort ist Irma Schatt, die auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und ihren Mann in der Landwirtschaftsschule kennengelernt hat, halbtags im Büro im Einsatz. Davor und danach gilt es für die leidenschaftliche Bäuerin, sich auf dem in den Hügeln des Hinterthurgau wundervoll gelegenen Hof Egg unter anderem um 70 Kühe und Kälber zu kümmern.
Ihr Menü: Zur Vorspeise eine Suppe, die bei den Landfrauen Rätsel aufgibt, als Hauptgang Rehrücken, Spätzli und Rotkraut, zum Dessert eine musikalisch präsentierte Erdbeer-Variation.
Isabelle Kamber (29) aus Laupersdorf SO
Ihre Familie: Ehemann Andreas (36) und die Kinder Sophie (9) und Emelie (6).
Ihr Zuhause: Den Martinshof haben zuvor ihre Eltern geführt. Seit der Übergabe wohnen sie im Erdgeschoss des Wohnhauses, unter Isabelle und ihrer Familie, kümmern sich um die zwei grossen Bauerngärten vor dem Hof, aber auch um die beiden Mädchen. Ideal für Isabelle, die jüngste Landfrau in dieser Staffel: So kann sie nach wie vor Teilzeit ihrem gelernten Beruf als Floristin nachgehen sowie ihrem Ehemann im Stall bei den 26 Milchkühen und Kälbern helfen.
Ihr Menü: Zur Vorspeise dreierlei vom Blattsalat mit grünen Spargeln und pochiertem Ei, als Hauptgang Kalbsnuss mit Buttersauce, Kartoffelgratin und Gemüse, zum Dessert Himbeere in dreierlei Varianten.
Miriam Knechtle (35) aus Appenzell AR
Ihre Familie: Ehemann Sepp (36) und die Kinder Janick (10), Fabio (8) und Aurel (2).
Ihr Zuhause: Ihr Hof in Appenzell Enggenhütten liegt abgelegen auf 950 Meter Höhe, wo sich den Winter hindurch während vier Monaten die Sonne nicht zeigt. Zum Betrieb gehören u.a. 20 Milchkühe und rund 30 Aufzucht-Rinder und Mastkälber. Gerne zieht es sie auf die Alp Tellerli bei Urnäsch, ihrem Kraftort: In der Hütte ihrer Eltern verbringt sie mit ihrer Familie gern ein Wochenende oder Ferien. Und geniesst es zudem, wenn sie dort auch ihre Eltern und ihre vier Schwestern antrifft.
Ihr Menü: Zur Vorspeise ein Appenzeller Mostbröckli-Tatar mit einem Käsefladen, als Hauptgang Kalbscarrée mit Dinkelnudeln und Gemüse, zum Dessert ein lauwarmes Schoggichüechli mit Glacé.
Gut zu wissen
Die sieben Gastgeberinnen treten jeden Freitagabend ab 23. August 2024 um 20.05 Uhr an, um das beste Drei-Gänge-Menü zu kochen – mit Spezialitäten aus ihren Gärten und ihrer Region. Wer sorgt für den kulinarischen Höhepunkt? Jede Woche wird das Essen einer Landfrau von ihren Mitkonkurrentinnen bewertet. Wie das Urteil ausfällt, bleibt bis zum Finale geheim. Auch dieses Jahr zeigt «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» die sieben Bäuerinnen in den jeweiligen Folgen nicht nur beim Kochen, sondern begleitet sie auch in ihrem Alltag und bei den Vorbereitungen zum grossen Essen. Wer sich dann «Landfrau 2024» nennen darf, wird in der Finalsendung am 11. Oktober 2024 enthüllt.
An diesen Daten sind die diesjährigen Kandidatinnen zu sehen:
- 23. August 2024: Monika Nauer
- 30. August 2024: Simona Rüttner
- 6. September 2024: Fabienne Isenegger
- 13. September 2024: Melanie Ramser
- 20. September 2024: Irma Schatt
- 27. September 2024: Isabelle Kamber
- 4. Oktober 2024: Miriam Knechtle
Und dranbleiben, wenn gekocht, gegessen und geurteilt ist: Denn anschliessend heisst es «Wenn Landfrauen reisen». SRF schickt ehemalige Teilnehmerinnen der «Landfrauenküche» auf einen Hof in einem fremden Land. Das sind die Destinationen: Als erstes geht es auf die griechische Insel Kreta (23.8.), dann nach Indien (30.8.), Schottland (6.9.) und Ungarn (13.9.). Und zuletzt geht es auf die Karibik-Insel Barbados (20.9.).
Guten Tag, ich erlaube mir meine Meinung zu dieser Landfrauengeschichte.
Ich persönlich würde es enorm begrüssen, wenn dieser Kochwettbewerb abwechselnd auch in veganer Variante zelebriert würde. Wir essen massiv zu viele Fleisch- und Milchprodukte. Gerade im Zeitalter der drängenden Klimasituation würde ich Hinweise und Rezepte zu veganer Ernährung sehr schätzen. Zumal sie tatsächlich – auch, oder gerade für ältere Menschen – um ein Vielfaches gesünder ist als Fleisch und andere tierische Produkte.
Dass diese beschriebenen Landfrauen dann auch noch weiss wohin fliegen – FLIEGEN! – setzt dem Klimadebakel gerade noch den Deckel auf. Ich verstehe solche Unterhaltungsshows in dieser Zeit nicht, gar nicht.