Natürliches Antibiotikum
Schon in der Antike waren antibiotisch wirkende Pflanzen bekannt, etwa die Kapuzinerkresse. Noch heute werden ihre pflanzlichen Wirkstoffe genutzt, insbesondere bei Harnweg-Infekten.
Vor allem die darin enthaltenen Senfölglukoside wirken antibakteriell. Sie störenden Stoffwechsel der Mikroorganismen und hemmen damit deren Wachstum. Max Zeller Söhne, das führende Schweizer Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von pflanzlichen Medikamenten, lanciert nun das Naturheilmittel Angocin, das auf die Power des Senföls setzt. Dieses wird aus Kapuzinerkresse und Meerrettich gewonnen. «Angocin ist eine wirksame und gut verträgliche pflanzliche Alternative zu herkömmlichen Antibiotika», bekräftigt Geschäftsführer Georg Boonen. Das Mittel soll bei akuten Entzündungen der Atemwege und der Blase helfen – und überdies das Risiko eines neuen Infektes senken. Bedarf dafür ist vorhanden: 50 bis 70 Prozent der Frauen leiden mindestens einmal unter einer Blasenentzündung, bei fünf bis zehn Prozent der Fälle kommt es nach dem Abklingen zu einem neuen Infekt.
«Die Alternativ- und Komplementärmedizin kann Ausserordentliches leisten, um den Verbrauch vonAntibiotika zu senken», schreibt Apothekerin Susanne Villalonga im dritten Jahresbericht der Strategie Antibiotikaresistenzen 2018: «Damit können wir gerade die häufig auftretenden Infekte wie Blasenentzündungen oder Entzündungen der Atemwege bereits im Anfangsstadium behandeln.» Der Bericht ist Teil einer nationalen Kampagne des Bundesamt für Gesundheit (BAG), in der die Bevölkerung über den Umgang und dieWirksamkeit von Antibiotika informiert wird – um Fehler und damit Resistenzen der Wirkstoffe möglichst zu verhindern.