Was ist, was war, was wird? Schauspieler Erich Vock erzählt von den kleinen Erfolgen des Alltags und die Vorteile seines schauspielerischen Talents.
Text und Fotos: Jessica Prinz
Wenn Sie Status, Job und Hobbys ausblenden – wer sind Sie? Ein positiver Mensch.
Welches war die beste Ausrede Ihres Lebens? Als Jugendlicher habe ich oft meine labile gesundheitliche Situation vorgeschoben, um dem Turnunterricht fernzubleiben. Mein schauspielerisches Talent hat mir geholfen: Man hat mir im mer geglaubt. Ich weiss nicht, ob das eine gute Ausrede war, aber sie hat mich gerettet! Der Turnunterricht war sehr belastend für mich.
Was hätten Sie gerne in der Schule gelernt? Generell mehr in jenen Fächern, in denen ich begabt war. Und weniger in solchen, in denen ich absolut unbegabt bin – zum Beispiel in Naturwissenschaften.
Was wollten Sie als Kind werden? Schauspieler. Von Anfang an.
Wie verdienten Sie Ihr erstes Geld? Als blondgelockter, blauäugiger Kinder-Schlagersänger.
Wer waren Sie und sind es nicht mehr? Ein blondgelocktes, blauäugiges Kind.
Was möchten Sie noch werden? Mister Schweiz.
Was war Ihr letztes Erfolgserlebnis? Als ich gestern Abend gut gekocht habe.
Womit sind Sie derzeit beschäftigt? Mit den Proben zu «Die kleine Niederdorfoper».
Wenn Ihr Leben ein Buch oder Song wäre, wie würde es heissen? Vock yourself!
Was haben Sie kürzlich über das Leben gelernt? Ich finde, man lernt jeden Tag etwas über das Leben. Man ist nur leider allzu oft zu «gestresst», um das Gelernte zu speichern und wieder anzuwenden.
In welchem Jahrzehnt wären Sie gerne jung gewesen? Ich glaube, ich habe es mit den 1980ern ziemlich gut erwischt.
Was ist fester Bestandteil Ihres Alltags? Mein Mann Hubert Spiess natürlich! Und unser Hund Pata.
Was ist Ihnen völlig egal? Das ist so gar nicht meine Abteilung. Ich finde im Gegenteil: Es darf einem nichts egal sein. Es gibt Dinge, für die man sich nicht interessiert. Aber das ist etwas anderes.
Was können Sie besonders gut? Leute umsorgen.
Was besonders schlecht? Mich von anderen umsorgen lassen.
Was tun Sie gegen schlechte Laune? Mich an den eigenen (spärlicher werdenden) Haaren aus dem Sumpf ziehen.
Welche Erfindung würde die Welt verbessern? Selbstbeantwortende Interviews.
Worauf hoffen Sie? Auf eine gute Gesundheit.
Worauf wetten Sie? Dass diese irgendwann nicht mehr ganz so gut sein wird.
Was macht Sie zu einem guten Menschen? Ich versuche, mit Menschen so umzugehen, wie ich möchte, dass man mit mir umgeht. Das gelingt mir natürlich bei Weitem nicht immer. Und macht mich deshalb natürlich auch nicht zu einem guten Menschen.
Was kommt nach dem Tod? Endlich Stille.
Erich Vock
gehört seit Jahrzehnten zu den prägenden Gesichtern des Schweizer Theaters. Besonders mit seiner Rolle als liebenswertem Bauer Heiri in «Die kleine Niederdorfoper» begeisterte der 61-Jährige das Publikum. Diese Rolle verkörpert er zu seinem Karriereende nun zum letzten Mal – vom 25. 10. bis 9. 2. im Zürcher Bernhard Theater. Vock und sein Ehemann Hubert Spiess, die 30 Jahre lang die Zürcher Märchenbühne führten sowie als Theaterproduzenten tätig waren, gehen 2025 in Rente.
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