Warum es sinnvoll ist, Winterhartes im Herbst zu setzen, worauf man achten muss und wie lange gepflanzt werden kann.
Noch sind die Temperaturen lau, der Boden warm und wegen der vielen Regenfälle der vergangenen Monate voller Wasser. Der ideale Zeitpunkt, um winterharte Pflanzen in die Erde zu bringen. Diese können jetzt mit der Ausbildung der Feinwurzeln beginnen. Dazu haben sie im Frühling weniger Energie, denn ab März sind sie hauptsächlich mit dem Bilden von Blättern und Blüten beschäftigt.
Kommen Stauden, Sträucher, Rosen und frostunempfindliche Kräuter im Herbst in den Boden, härten sie während der kalten Jahreszeit ab. Zudem sind sie derzeit weder Nachtfrost noch unverhofften Temperaturanstiegen ausgesetzt, wie man das vom Frühling her kennt. Für eine Herbstpflanzung spricht ausserdem, dass man noch weiss und auch sieht, wo im Garten Lücken oder Schwachstellen sind, die sich nun gezielt schliessen lassen.
Was darf in die Erde?
Einheimische sowie alle anderen winterharten Stauden wie etwa Waldgeissbart, hoher Rittersporn, Bergenien, Katzenminze, Phlox werden jetzt gepflanzt. Ebenso nicht frostempfindliche Kräuter, die einziehen, wie Schnittlauch, Pfefferminze, Melisse und Liebstöckel, Gemüse wie Winterkopfsalat, -erbsen, -portulak und -heckenzwiebeln, wurzelnackte Rosen, Blumenzwiebeln von Krokussen, Tulpen, Narzissen, Schachbrettblumen sowie laubabwerfende Gehölze. Und zwar so lange, wie die Hummeln fliegen. In Monaten ausgedrückt: bis ca. Mitte Oktober.
Was kann in die Töpfe?
Alles, was im Herbst in die Erde darf, kann theoretisch auch in Töpfe gesetzt werden. Theoretisch, denn der Pflegeaufwand ist erheblich. Die Pflanzen müssen für die kalte Jahreszeit mit Vlies zugedeckt, eingepackt und immer mal wieder gegossen werden. Keine Regel ohne Ausnahme: Hochbeete lassen sich auch im Herbst bepflanzen, da sie über ausreichend Erdtiefe verfügen. Und Schnittlauch darf jetzt ebenfalls in den Topf. Er bildet durch den Frost dickere Röhren und ist in der nächsten Saison kräftiger.
Wie pflegen?
Düngen ist nicht nötig. Hingegen sollte im Spätherbst, Winter und auch im Frühling kontrolliert werden, ob die Pflanzen noch tief genug in der Erde sind. Zuweilen wird der Ballen wieder herausgedrückt. Das passiert, wenn sich die Gewächse noch nicht richtig eingewurzelt haben. Ist das der Fall, den Ballen einfach wieder in die Erde stossen. Winterharte Gewächse brauchen bis Ende Januar weder Zweige noch Vlies als Schutz. Das schadet ihnen eher, weil sie wegen zu viel Wärme Gefahr laufen, zu verfaulen. Selbst Minustemperaturen im Januar von 20 °C unter 0 überstehen sie, da sie im Winterschlaf sind.
Winterhart sind zwar auch Thymian, Rosmarin, Hortensien und Pfingstrosen, dennoch brauchen diese Pflanzen Schutz. Denn in milden Wintern, wie sie in den letzten Jahren öfter vorkamen, setzt ihr Saftfluss eher ein und die Pflanzen treiben früh aus. Spätfröste können dann zur tödlichen Gefahr werden. Darum diese Pflanzen Mitte Februar abdecken.❋
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