
Mit Twint bezahlen – So einfach wie ein SMS schreiben
Die Bezahl-App Twint der Schweizer Banken wird immer beliebter. Sie ist äusserst einfach zu bedienen und bringt für Nutzerinnen und Nutzer unterwegs und selbst zu Hause viele Vorteile.
In der Coop-Filiale in Ilanz: Silvio Derungs steht an der Kasse. Unter seinem Arm ist ein Stock eingeklemmt, im Ohr steckt ein Kopfhörer, in der Hand hält er sein Handy, mit dem er gerade ein Päckli Sugus bezahlt. Silvio Derungs nutzt die Bezahl-App Twint. Das ist an sich nichts Besonderes, denn Twint hat bereits über eine Million Nutzerinnen und Nutzer. Das Besondere an dieser Situation ist: Silvio Derungs ist blind.
Szenenwechsel. In der Stube von Frieda Hofer in Oberwil: Die 78-Jährige sitzt am Tisch, hat eine Brille auf der Nase und tippt auf ihrem iPhone herum. Sie ist die einzige von ihren Freundinnen, die ein Smartphone besitzt. Das verstehe sie nicht, sagt sie, denn es sei extrem praktisch, zum Beispiel um Geld zu verschicken. Frieda Hofer öffnet ihr Twint-App und schaut sich ihre letzten Zahlungen an. «Meistens schicke ich meiner Tochter Geld, wenn sie etwas für mich eingekauft hat. Oder sie schickt mir Geld, weil ich etwas für sie organisiert habe. Das funktioniert so einfach, wie wenn ich ein SMS sende.»
Die Tochter von Frieda Hofer war es auch, die ihre Mutter von Twint überzeugt hat. Natürlich sei sie zu Beginn skeptisch gewesen, gibt die Rentnerin zu. «Mit dem Handy bezahlen. Ist das sicher? Und vor allem: Kann ich das? Werde ich verstehen, wie das funktioniert? Alle diese Fragen habe ich mir gestellt.» Die Sicherheitsbedenken hat Frieda Hofer schnell über Bord geworfen. Die App ist mit einem Pin gesichert, genau wie eine Bankkarte. Frieda Hofer kann zudem ihre Limite selber bestimmen. Den Rest – das Bedienen der App – habe sie in kurzer Zeit gelernt.
«Das liegt daran, dass Twint sehr übersichtlich ist. Wenn ich die App öffne, werde ich aufgefordert, meinen Pin einzugeben und zu bestätigen. Danach kann ich verschiedene Aktionen durchführen. Ich kann antippen, ob ich jemandem Geld senden will oder ob ich an einer Kasse bezahlen will», sagt sie. «Man kann eigentlich nichts falsch machen.»
Zuerst hat Frieda Hofer nur Geld verschickt. Mittlerweile bezahlt sie auch ihre Einkäufe im Laden mit dem Handy. «Wenn ich das Smartphone nicht zu Hause vergessen habe», sagt sie lachend. «Wirklich gut finde ich, dass ich alle Bewegungen anschauen kann. Es ist alles sauber aufgelistet, was ich mit Twint bezahlt habe und wem ich Geld geschickt oder von wem ich Geld erhalten habe.»
Und Silvio Derungs? Wie handhabt er als Blinder die App? «In jedem Smartphone gibt es eine Sehhilfe», erklärt er. Eine Stimme sagt ihm über den Kopfhörer, wo er sich auf seinem Handy befindet, welche App er öffnet und was diese für Funktionen hat. «Twint ist sehr einfach. Das kann sogar ein Blinder», sagt Silvio Derungs, nimmt das Sugus-Päckli in die eine, seinen Blindenstock in die andere Hand.