Mit Fitness-Trackern lassen sich Training und Gesundheit überwachen. Aber was passiert mit den Daten? Ein neuer Schweizer Ratgeber hilft.
Wer seine Fitness, Gesundheit und damit Selbstständigkeit digital begleiten möchte, findet mit Produkten wie der Apple Watch, dem Oura Ring und Garmin Connect faszinierende Möglichkeiten. In Anbetracht der sensiblen Daten gilt es aber Verschiedenes zu beachten. Die Empfehlungen der Berner Fachhochschule und der ZHAW Gesundheit aus Winterthur, zusammengefasst im Flyer «Nutzung von Apps und Wearables», zeigen, wie das gelingen kann.
Wissenschaftler der beiden Institutionen halten klar fest, dass Apps und Wearables die Selbstständigkeit und das Gesundheitsmonitoring älterer Menschen unterstützen. Doch dafür gilt es auf Qualitätsunterschiede zu achten, denn bei Sicherheit, Datenschutz und Wirksamkeit variieren die Produkte stark.
Die Apple Watch punktet im Alltag mit messgenauem Herzmonitoring und Aktivitätsdaten. Ihre Bedienung ist intuitiv. Die Menüs sind klar strukturiert, die Schrift gut lesbar und die Funktionen in der Regel selbsterklärend. Das erstellte EKG und die Meldefunktion bei unregelmässigem Herzrhythmus ist in mehreren Studien bestätigt worden. Gemeinhin gilt die Handhabung von persönlichen Daten durch Apple und ihre eigenen Apps als vorbildlich. Anders kann es aber bei Apps von Drittanbietern aussehen. Hier gilt es, ein kritisches Auge offenzuhalten.
Der Oura Ring wurde speziell auf Schlaf und Erholung hin entwickelt. Seine wissenschaftliche Grundlage sorgt für verlässliche Ergebnisse. Der Datenschutz ist hier ebenfalls vorbildlich: Die Daten bleiben verschlüsselt und der Nutzer bestimmt, was geteilt wird. Der Oura Ring wird in Finnland produziert. Die Herstellerfirma versichert, dass die Daten nach der Europäischen Datenschutzverordnung gehandhabt und nicht verkauft oder vermietet werden.
Garmin Connect überzeugt mit hochwertigen Aktivitäts- und Gesundheitsanalysen, besonders bei der Messung der Schrittzahlen und des allgemeinen Fitnesszustands. Gute Noten erhält Garmin in Sachen Transparenz. Wenn es um Datenschutz nach europäischen Standards geht, erfüllt die App die wichtigsten Punkte, zeigt aber Schwächen in der Umsetzung, zum Beispiel bei den Zustimmungsmöglichkeiten.
Das Fazit der Fachhochschulen lautet: Apps und Wearables nur einsetzen, wenn wissenschaftliche Qualität, einfache Bedienbarkeit und strenger Datenschutz garantiert sind. Wer Anbieter aus der EU oder der Schweiz wählt, regelmässig Einstellungen prüft und sich nicht auf Marketingversprechen verlässt, schöpft das volle Potenzial digitaler Gesundheitsprodukte aus – und schützt dabei persönliche Daten und Gesundheit gleichermassen.