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Mein erstes Mal… im Kuschel-Tempel

Raus aus der Komfortzone! Wir probieren neue Dinge aus. Diesmal: Zeitlupe-Redaktorin Jessica Prinz besucht einen Kuschel-Event in Zürich.

Jessica Prinz, Multimedia-Journalistin

Ich weiss schon eine Weile, dass es Orte gibt, an denen sich fremde Menschen zum Kuscheln treffen. Das mag für manche seltsam klingen, ich finds gut. Als ich in der Redaktionssitzung das Thema vorschlage, ist die Skepsis gross. Mindestens gleich gross ist aber die Begeisterung, dass ich das ausprobieren soll.

Im Jupiterhaus in Zürich wird angeregt geschwatzt. Ich merke schnell: Die Leute kennen sich. Oder anders gesagt: Wer einmal kommt, kommt wahrscheinlich wieder. In dieser Atmosphäre fühle ich mich schnell wohl. Neugierig beobachte ich das Miteinander der zusammengewürfelten Menschengruppe und ihre Art, miteinander umzugehen: Hier zwei Hände auf zwei Schultern, da eine Hand auf einem Arm, weiter drüben eine innige Umarmung. Die Berührungen sind vertrauter, als man es sich im Alltag gewohnt ist, trotzdem wirken sie rein freundschaftlich und absichtslos. Bald fragt man mich, ob ich zum ersten Mal an einem Kuschel-Event teilnehme (ja!), ob ich nervös sei (hält sich in Grenzen), ob ich bereit sei, etwas ganz Neues zu erleben (immer und nie).

Kurz darauf formieren wir uns im Raum nebenan auf Sitzkissen zu einem Kreis. Ich zähle vierzehn Männer und zehn Frauen – die beiden Leiterinnen und ich selbst inbegriffen – und bin überrascht ob der männlichen Überzahl. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde folgen Übungen, um im eigenen Körper anzukommen. Wir bewegen uns im Raum und konzentrieren uns auf uns selbst, bevor wir anderen begegnen. Anschliessend üben wir, in Dreiergruppen zu formulieren, wo und wie wir gerne berührt werden möchten. Das Knifflige dabei ist nicht etwa die Körperlichkeit, sondern vielmehr, die Berührungen anzunehmen – ohne etwas zurückgeben zu wollen.

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