In der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko, als Fussgänger in einen Autounfall verwickelt zu werden. Dabei lässt sich die eigene Sichtbarkeit mit einfachen Mitteln verbessern. Gemeinsam mit der Hatt-Bucher-Stiftung verlost die Zeitlupe clevere Utensilien für mehr Sicherheit auf der Strasse.
Text: Claudia Senn
Viele Menschen fürchten sich vor Ereignissen, die in Wirklichkeit nur sehr selten eintreten. Realen Gefahren widmen sie jedoch nicht die gebührende Aufmerksamkeit. So beträgt etwa die Wahrscheinlichkeit, hierzulande von einem Blitz getroffen zu werden, nur eins zu sechs Millionen. Noch kleiner ist das Risiko, bei einem Terroranschlag umzukommen. In der Dunkelheit von einem Auto angefahren zu werden, gehört jedoch zur traurigen Alltagsrealität, die die meisten Menschen lieber ausblenden, obwohl ein derartiger Unfall vergleichsweise häufig passiert.
Ein schwarzer Mantel in der Nacht
Rund 80 000 Menschen verletzen sich laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung jährlich im Schweizer Strassenverkehr. Etwa 200 sterben. Jedes fünfte Todesopfer war zu Fuss unterwegs. Alle 15 Stunden verletzt sich zudem eine Fussgängerin oder ein Fussgänger schwer. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, weil sie meist langsamer gehen und deshalb länger brauchen, um eine Strasse zu überqueren, und weil die Verletzungen nach einer Kollision bei Seniorinnen und Senioren oft besonders gravierend ausfallen. Rund die Hälfte aller tödlichen Fussgängerunfälle im Herbst und Winter geschehen in der Dämmerung oder Dunkelheit. Das Unfallrisiko ist zu dieser Tageszeit doppelt so hoch, wenn man zu Fuss unterwegs ist. Das liegt auch daran, dass die meisten Menschen ihre Sichtbarkeit im Dunkeln dramatisch überschätzen.
«Stellen Sie sich vor, es ist dunkel und Sie tragen einen schwarzen Mantel», sagt Andrea Uhr, Verkehrspsychologin bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung. «Für den Autofahrer heben Sie sich nun kaum vom Hintergrund ab, deshalb sieht er Sie erst im allerletzten Augenblick.» Den meisten Fussgängern sei dies jedoch kaum bewusst, weil sie die hellen Scheinwerfer gut sehen. Ihre Augen haben sich in der dunklen Umgebung an die mangelnden Lichtverhältnisse angepasst. «Für Autofahrer ist es grundsätzlich viel schwieriger, die dunkel gekleideten und vergleichsweise kleinen Fussgänger zu erkennen. Zudem werden sie immer wieder vom Gegenverkehr geblendet. Danach braucht das Auge stets eine Weile, bis es sich wieder an die Dunkelheit angepasst hat», so Andrea Uhr.
Der australische Psychologieprofessor Richard A. Tyrrell belegte mit einer Studie im Jahr 2004, dass dunkel gekleidete Fussgängerinnen und Fussgänger ihre eigene Sichtbarkeit in der Nacht um den Faktor sieben überschätzen. Sie glauben also beispielsweise, ein Autofahrer könne sie schon aus einer Distanz von 35 Metern erkennen, während sie der Fahrer in Wirklichkeit erst sieht, wenn sie nur noch 5 Meter entfernt sind – und die Zeit für eine Vollbremsung nicht mehr ausreicht. Eine gefährliche Situation.
Sicherer unterwegs mit reflektierenden Materialien
Gut erforscht ist inzwischen jedoch auch, mit welchen Mitteln man die Sichtbarkeit erhöhen kann. Allein schon helle Kleidung zu tragen, verdoppelt die Distanz, aus der die Autofahrerin den Fussgänger erkennen kann – was bedeutet, dass im Ernstfall auch doppelt so viel Zeit zum Abbremsen bleibt. «Wenn Sie einen neuen Wintermantel kaufen, wählen Sie also am besten einen weissen oder gelben», sagt Andrea Uhr, «dasselbe gilt für den Regenschirm.»
Noch effektiver sei es, Jacken, Leuchtwesten, Sohlenblitze, Regenschirme, Gehstöcke oder Krücken zu wählen, die mit reflektierenden Materialien ausgestattet sind. Sie verdreifachen die Distanz, aus der die Fussgängerin oder der Fussgänger sichtbar ist. Wer reflektierende Arm- oder Beinbänder an beweglichen Körperteilen wie Knöcheln, Knien oder Handgelenken anbringe, werde sogar schon aus vier- bis fünffacher Distanz erkannt.
Der Königsweg sind LEDs, kleine, aber starke Lämpchen, die – anders als bei den Reflektoren – auch dann leuchten, wenn kein Scheinwerferstrahl sie trifft. Es gibt sie in Arm- und Beinbänder eingearbeitet, die man ganz einfach mit Klettverschluss am Körper befestigen kann. Oder als Extralicht mit Magnetverschluss für den Rucksack, das Velo oder den Rollator. LEDs brauchen nur sehr wenig Strom. Manche Produkte lassen sich ganz einfach an der Steckdose wieder aufladen.
Wettbewerbstalon
Ich hätte gern (bitte Zutreffendes angeben):
eine Behrend-Unterarmgehstütze aus Aluminium, höhenverstellbar, mit Reflektor, bis Körpergewicht 135 kg (Stock links im Bild) oder
einen Birkenrot-Gehstock, höhenverstellbar, mit Reflektor (Stock rechts im Bild)
ein Leuchtmittel-Package, bestehend aus einer reflektierenden Leuchtweste in Grösse S, M, L, XL oder XXL (bitte Zutreffendes angeben), einem Zweierset reflektierender Arm- und Beinbänder, einem reflektierenden Arm-/Beinband mit fünf roten LEDs und einem reflektierenden Rücklicht mit fünf roten LEDs für Rucksack, Velo oder Rollator.
Einsendeschluss ist der 11. November.
Pro-Senectute-Mitarbeitende sind von der Verlosung ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die Zeitlupe lehnt jegliche Haftung ab.
Die Aktion wird
unterstützt von der Hatt-Bucher-Stiftung
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