Fit für die Zukunft: Das ist das Ziel der vom Parlament beschlossenen Pensionskassen-Reform. Weil dagegen das Referendum ergriffen wurde, hat am 22. September das Stimmvolk das entscheidende Wort.
Text: Marco Hirt, Illustration: Martin Burgdorff
Die Pensionskassen sollen, ja müssen entlastet werden: Das möchte die BVG-Reform bewirken. Die steigende Lebenserwartung und nicht mehr ausreichende Renditen setzen die Pensionskassen zunehmend unter Druck. Diese müssen für die Finanzierung der laufenden Renten mehr Geld aufwenden, als zuvor von Arbeitgebern und Angestellten angespart worden war.
Zentraler Punkt der Vorlage ist der Mindestumwandlungssatz im Obligatorium. Dieser definiert die jährliche Rente aus dem Altersguthaben bei der Pensionskasse und soll von 6,8 auf 6 Prozent gesenkt werden. Da dies zu Einbussen führen kann, stellt die Reform für die Übergangsgeneration Kompensationen in Aussicht.
Anpassungen sind zudem für die Eintrittsschwelle, den Koordinationsabzug und die Altersgutschriften vorgesehen. Dies u. a., um die versicherte Lohnsumme zu erweitern, Teilzeitarbeitende und Geringverdienende besser abzusichern und ältere Erwerbstätige «günstiger» für den Arbeitsmarkt zu positionieren.
Die wichtigsten Zahlen rund um die berufliche Vorsorge
Die Angaben gelten für 2022 und zeigen die aktuellsten Zahlen. Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS).
13
Mia CHF wurden als Kapital- oder Teilkapitalauszahlung an 54 274 Pensionierte entrichtet. Der Kapitalbezug bei Pensionierung hat sich zwischen 2012 und 2022 mehr als verdoppelt.
25
Mia CHF wurden 2022 total für Altersrenten ausbezahlt, 4 Milliarden für 195 000 Hinterlassenen-Renten und 2 Milliarden für 111 000 Invaliden-Renten.
893 888
Personen bekommen eine Altersrente. Sie erhalten im Durchschnitt CHF 28 236.
1
Billion, d. h. genau 1066 Milliarden CHF, umfasst das Vermögen der Pensionskassen. Zum Vergleich: 2012 waren es 673 Milliarden CHF.
6,8
Prozent beträgt der aktuelle, gesetzlich festgelegte Umwandlungssatz, der für den obligatorischen Teil des BVG gilt.
4 619 879
aktiv Versicherte gibt es insgesamt, 374 310 mehr als 2018. 2 008 885 davon sind Frauen. Ihr Anteil hat sich seit 2012 von 41,9 Prozent auf 43,5 Prozent erhöht.
105
Mia. CHF Minus lautet das Nettoergebnis aus Vermögensanlagen der Pensionskassen – es ist wegen der Entwicklung an den Finanzmärkten erwartungsgemäss negativ.
1/3
beträgt die Unterdeckung bei den Pensionskassen – d. h., dass sie auf 39,9 Milliarden CHF angestiegen ist (2021: 30,3 Mia. CHF). Der Deckungsgrad zeigt das Verhältnis zwischen den Verpflichtungen und dem Vermögen einer Pensionskasse auf. Der Grossteil der Pensionskassen konnte diese Verluste dank ihrer Reserven auffangen.
1353
Vorsorgeeinrichtungen sind es aktuell, 720 weniger als 2012.
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