
«Die Forschung liefert ständig neue Erkenntnisse über den Vogelzug.»
Livio Rey, Biologie und Mediensprecher der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, erklärt, welche technischen Hilfsmittel dazu beitragen, dass man das Verhalten der Zugvögel immer besser verstehen kann.
Die Kenntnisse über Zugvögel sind in den letzten Jahren dank neuer technologischer Hilfsmittel viel umfassender und präziser geworden. So können grosse Zugvögel wie Adler oder Störche heute mittels satellitengestützter GPS-Systeme ganzjährig verfolgt werden. Zudem hat die Vogelwarte für kleinere Vögel leichtere sogenannte Multisensor-Geolokatoren entwickelt. Diese messen das Umgebungslicht und zeichnen Luftdruck, Umgebungstemperatur und die Beschleunigung des Vogels auf. Das ermöglicht es, auch die Zugbewegungen kleiner Vögel räumlich und zeitlich das ganze Jahr über nachzuvollziehen, für die GPS-Sender zu schwer sind. Dadurch hat man unter anderem herausgefunden, dass der Wiedehopf gar nicht am Tag zieht, sondern wie viele andere Vögel in der Nacht.
Der Hauptgrund für die Verschiebung in Richtung Äquator im Herbst ist der Mangel an Nahrung im Brutgebiet. Wenn es kalt wird, hat es hierzulande kaum mehr Insekten, und Arten, die sich von ihnen ernähren, ziehen in den Süden. Andere, die auch Körner fressen oder ihre Ernährung im Winter umstellen können, bleiben da.
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