© Werner Weisser / Pixabay

Braucht es schärfere Vorgaben für Gebäude-Heizungen?

Drei von fünf Schweizer Wohngebäuden sind mit einer umweltschädigenden Öl- oder Gasheizung ausgestattet. Soll die Politik die Hebel ansetzen, um die Klimaziele zu erreichen?

DAFÜR

Elmar Grosse Ruse
Klima- und Energieexperte beim WWF Schweiz


Niemand von uns will Dreck verursachen, die Natur verschmutzen, den Kindern die Zukunft stehlen. Es passiert einfach nebenbei, unsichtbar, fast geruchlos. Das Heizungsgerät in unserem Keller verbrennt heute oft noch fossiles Erdgas oder Erdöl. Damit verpestet es die Atmosphäre und erhitzt die Welt, in der unsere (Enkel-)Kinder noch Jahrzehnte leben wollen. Und zugleich verschwendet es knappe Rohstoffe, die wir teuer aus Konfliktstaaten wie Russland und Libyen importieren. Dabei geht es auch anders: Holzheizung, Wärmepumpe, Wärmenetz der Gemeinde und Sonnenkollektoren – sie alle liefern saubere, behagliche Wärme mit gutem Gewissen.

Die Lösungen sind also da. Aber wir nutzen sie oft nicht. Zwei von drei Öl- und Gasheizungen werden an ihrem Lebensende ersetzt durch … was? Eine Öl- oder Gasheizung. Eine neue Ölheizung verursacht so viele Klimagase, als würden Sie mit Ihrem Auto zusätzlich einmal den Erdball umrunden. Jedes Jahr, für die nächsten 20 Jahre… Eine neue Gasheizung ist fast genauso schlimm. Warum dann Öl und Gas? Weil es billiger scheint (obwohl es über die Lebensdauer sogar mehr kostet). Weil wir nicht besser beraten werden. Weil wir uns mit den Details von Heizungssystemen nicht auskennen.

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