Braucht es gesetzliche Massnahmen für mehr bezahlbare Alterswohnungen?

Die Nachfrage nach Alterswohnungen übersteigt das Angebot – und sie wird sich weiter vergrössern. Eine Initiative verlangt, dass bei neuen Wohnungen zehn Prozent an gemeinnützige Bauträger gehen sollen.

Dafür

Walter Angst, Mieterinnen- und Mieterverband Zürich, Leiter Kommunikation www.mieterverband.ch/zuerich

Vor ein paar Tagen hat mir wieder einmal eine ältere Mieterin, der vor kurzem die Wohnung gekündigt wurde, ihr Leid geklagt. Bei einer Wohnungsbesichtigung sei ihr mitgeteilt worden, dass sie das Anmeldeformular gar nicht auszufüllen brauche. Pensionierte würden bei der Vergabe nicht berücksichtigt. Wer im Alter eine neue Wohnung braucht, muss sich warm anziehen. Bei Hausverwaltern gelten ältere Menschen als Risiko. In teuren Altersresidenzen gibt es Leerstände. Gute und bezahlbare Wohnungen sind schwer zu finden. Wenn diese Wohnungen noch an einem Ort liegen sollen, an dem sich ältere Menschen wohl und heimisch fühlen, sind die Erfolgsaussichten klein. Wer will, dass Menschen auch im Alter bei sich zu Hause wohnen können, muss deshalb handeln. Am einfachsten geht das, wenn wir das bewährte System der von gemeinnützigen Bauträgern angebotenen Alterswohnungen fördern. Der Wohnungsbau, der dauerhaft auf Spekulationsgewinne verzichtet und deshalb auch langfristig bezahlbare Mietwohnungen anbieten kann, ist wegen der steigenden Bodenpreise massiv unter Druck geraten.

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