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Stricken gegen das Vergessen

Bis Dezember können Sie erneut Cupholder stricken.Im Januar werden diese beim Kauf eines Kaffees zum Mitnehmen zusammen mit Tipps für den richtigen Umgang mit Demenz im Alltag abgegeben.

Was hat Stricken mit Vergessen zu tun? Eigentlich gar nichts. Bei mir kann es tatsächlich passieren, dass Stricken und Vergessen in einem Atemzug passieren. Ich vergesse nämlich laufend, fallen gelassene Maschen wieder aufzunehmen. Deshalb sieht mein Cupholder auch eher wie eine Birne aus und lässt sich vermutlich nie über einen Kaffeebecher stülpen. Ich bin aber auch ein blutiger Strickanfänger – im Gegensatz zu den über 1000 Freiwilligen, die bereits seit Juli wieder bei der Aktion «#vollpersönlich – Stricken gegen das Vergessen» mitmachen.

Warum der Aufruf zum Stricken?Viele Menschen, ob alt oder jung, stricken gerne. Unsere Idee, handgestrickte Becherhalter als Botschafter für den richtigen Umgang mit Demenz im Alltag zu nutzen, war ein Riesenerfolg. Über 60 000 Cupholder gingen am nationalen Aktionstag in den rund 400 Bäckereien und Confiserien, die mit von der Partie waren, über den Tresen. Nun startet die Aktion in die nächste Runde.

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie dieses Jahr wieder oder zum ersten Mal mit uns gegen das Vergessen stricken. Sie können uns Ihre Cupholder bis zum 6. Dezember 2019 zusenden (siehe Box) und wir sorgen dafür, dass diese am 22. Januar 2020 schweizweit verteilt werden und damit ein Zeichen setzen.

Dies ist – wie man in Marketing-Kreisen sagt – eine Goodwill-Aktion oder eben eine «Aktion des guten Willens». Die Strickenden machen das, was sie gerne tun – nämlich stricken –, und sie solidarisieren sich zugleich mit Menschen, die von Demenz betroffen sind. Die Cupholder selber sind ganz klar Mittel zum Zweck. Denn seien wir ehrlich – wenn einem in der Fussgängerzone oder am Bahnhof ein Flyer entgegengestreckt wird, dann seufzen die meisten von uns innerlich «Schon wieder Werbung» und laufen mit einem «Nein danke» weiter.

Wenn Ihr Morgenkaffee jedoch in einem handgestrickten und liebevoll dekorierten Becherhalter mit Etikette steckt, dann werden Sie, wie die meisten Menschen, neugierig. Die Chance, dass Sie die Infokarte lesen, die Ihnen die freundliche Verkäuferin dazu reicht, ist gross.

Information über Demenz ist wichtig

Aktuell leben in der Schweiz rund 151 000 Menschen mit Demenz. Gemäss Prognosen wird sich diese Zahl bis 2040 verdoppeln. Das Wissen darüber, wie man Menschen mit Demenz im alltäglichen Kontakt unterstützen kann, fehlt hingegen häufig. Betroffene werden eher verständnislos angeguckt, als dass man ihnen hilft. Und genau hier setzt die Kampagne an: Sie gibt Tipps, etwa für die Kontaktaufnahme oder wenn jemand den Weg nicht mehr findet. Womit unser Ziel erreicht wäre. Nämlich Menschen in der ganzen Schweiz für den richtigen Umgang mit demenzerkrankten Menschen im Alltag zu sensibilisieren.

Die Strickanleitung finden Sie auf memo-info.ch/vollpersoenlichnlich.
Bitte senden Sie Ihre Cupholder bis zum 6. Dezember 2019 an:
GEWA, Abteilung Logistik, memo-info, Alpenstr. 58, 3052 Zollikofen

Beitrag vom 10.09.2019
Peter Burri Follath

Leiter Marketing & Kommunikation Pro Senectute Schweiz