Immer besser, immer gesünder – ein alter Hut!
Wer denkt, der Trend zur Selbstoptimierung sei ein neues Phänomen, wird in einer aktuellen Berner Ausstellung eines Besseren belehrt.
Das Bernische Historische Museum (BHM) widmet sich in «Lebe besser! Auf der Suche nach dem idealen Leben» nämlich nicht nur der Gegenwart, sondern auch den Anfängen der Lebensreformbewegung, die in der Schweiz schon früh begannen. So wurden hierzulande bereits um 1900 die ersten Reformläden eröffnet. «Man begann, sich in Licht- und Luftbädern zu sonnen oder in Schrebergärten eigenes Gemüse anzubauen», wie das BHM schreibt. Heute würde man Letzteres wohl wichtigtuerisch als «Urban Gardening» bezeichnen.
Sonnen- und Schattenseiten
Die Ausstellung ist in sechs Themenfelder aufgegliedert und beleuchtet in Ton, Bild, Video und anhand von vielen Objekten nicht nur die Sonnen-, sondern auch die Schattenseiten der Bewegung. Nicht minder interessant ist das Rahmenprogramm: Da finden sich neben öffentlichen Führungen eine Podiumsdiskussion zur vegetarischen, biologischen und regionalen Ernährung, ein Vortrag zu den «Ideen und Praktiken um 1900 und um 1980» oder eine sommerliche Exkursion zu einem Ort der Freikörperkulturbewegung am Neuenburgersee, den es seit 1937 gibt – gerne auch MIT Badehose.
«Lebe besser! Auf der Suche nach dem idealen Leben», bis 5. Juli, Bernisches Historisches Museum, Bern. Weitere Infos und das komplette Rahmenprogramm finden Sie hier: bhm.ch/lebebesser