Exotisches Flair
Orchideen sind beliebt – und Zuchtsorten erstaunlich genügsam. Für einen Hauch Exotik in der Stube helfen folgende Pflegetipps.
Was genau macht Orchideen glücklich?
Kommt darauf an, aus welchen Klimazonen sie stammen. Denn längst nicht alle Gattungen mögen Wärme, manche favorisieren kühlere Räume. Also informieren Sie sich vor dem Kauf genauer über die Ansprüche Ihrer Favoritin, sonst ist ein Desaster vorprogrammiert. Die meisten Orchideen, die im Handel zu finden sind, kommen jedoch aus tropischen Ländern und sind auf hohe Luftfeuchtigkeit, genügend Licht und lockeres Substrat angewiesen.
Welche Orchideen eignen sich für Anfängerinnen?
Die Phalaenopsis. Sie ist die populärste Vertreterin der weitverzweigten Familie – und gilt weltweit als meistverkaufte Topfpflanze. Phalaenopsis-Sorten sind äusserst blühfreudig und pflegeleicht. Sie beanspruchen einen hellen, jedoch nicht zu sonnigen Platz (bei 15 bis 20 Grad).
Wie schafft man es, dass die Diven immer wieder Blüten tragen?
Sind die alten verblüht, kann man den Stiel, an dem sie wachsen, um die Hälfte einkürzen (oberhalb eines Auges, einer Verdickung an der Rispe) – die Pflanze bildet danach an der Schnittstelle oft eine neue Blütenrispe. Generell gilt: Wer eine Phalaenopsis über Nacht um rund vier Grad kälter stellt und ihr im Winter einen kühleren Standort gönnt (5 bis 10 Grad), steigert damit deren Blühfreude auf lange Sicht.
Welche Standorte favorisieren die Schönheiten?
Ost- und Westfenster. Südfenster sind nur dann geeignet, wenn sie – vor allem im Frühjahr und Sommer – über den Mittag beschattet sind. Sonst drohen Verbrennungsschäden.
Junge Wurzeln wachsen oft über den Topfrand hinaus: Kann man diese abschneiden?
Auf keinen Fall. Die jungen und hellen Wurzeln versorgen die Pflanzen mit Power. Wer sie kappt, fügt Orchideen folglich grossen Schaden zu. Falls Sie sich an den Luftwurzeln stören: einen nassen Lappen darüberlegen (das macht Wurzeln biegsamer) und danach ins Rindensubstrat drücken, wo sie in die Tiefe wachsen und mehr Wasser aufnehmen können als über die Luft. Dadurch kommen Orchideen besser mit der niedrigen Luftfeuchtigkeit zurecht.
Was sind die häufigsten Fehler in der Orchideenhaltung?
Die meisten Pflanzen werden ertränkt – also mit Mass giessen und vor allem Staunässe vermeiden. Idealerweise stellt man die Pflanzen auf Blähton in einen Übertopf, der rund sechs Zentimeter grösser ist als der Pflanztopf. Durch die Luftzirkulation steigt das verdunstete Wasser zu den Blättern hoch und schafft diesen ein ideales Mikroklima.
Muss man alle Orchideen mit Wasser besprühen?
Ja – zumindest jene, die aus den Tropen oder Subtropen stammen. Egal, ob Sie Sprühregen oder wöchentliche Tauchbäder favorisieren: Meiden Sie kalkhaltiges Wasser, denn das darin gebundene Salz malträtiert die Wurzeln. Also ausschliesslich abgekochtes Giess- oder noch besser Regenwasser einsetzen.❋