Zornige Maler, bedrohliche Natur
Das Kunstmuseum Bern zeigt anhand von Schweizer Kunstwerken aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, wie sich die damalige Verunsicherung der Menschen auf die Leinwände übertragen hat.
Ferdinand Hodler porträtiert sich selbst: zornig. Gabriel Loppé zeichnet das Matterhorn und die Gletscherspalten davor so mächtig und kraftvoll, dass die beiden Wanderer auf dem Bild glatt verschwinden. Die beiden Bilder stehen symbolisch für die Ausstellung «Alles zerfällt – Schweizer Kunst von Böcklin bis Vallotton», die nun im Kunstmuseum Bern zu sehen ist.
Sie zeigt 200 hauseigene Werke von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern aus dem dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Perspektive auf die Bilder findet aus der Sicht von Sigmund Freuds Text zu den drei narzisstischen Kränkungen des Menschen statt. Bekannte Künstler wechseln sich dabei mit weniger bekannten ab. Der thematische Rundgang zeigt die menschliche Verunsicherung an zehn Stationen. «Die Idee hinter ‹Alles zerfällt› ist es, die historische Sammlung aus zeitgenössischer Perspektive zu betrachten und ihr aktuelle Fragen zu stellen», schreibt Kuratorin Marta Dziewanska.
«Alles zerfällt – Schweizer Kunst von Böcklin bis Vallotton», bis 20. September 2020, Kunstmuseum Bern. Weitere Infos gibt es auf kunstmuseumbern.ch oder Telefon 031 328 09 44