Wie wird mein Kaffeekonsum umweltfreundlicher?
Dünger, Pestizide, Wasserverbrauch – der Kaffeeanbau setzt der Umwelt zu. Kleine Veränderungen im Konsum machen jedoch einen Unterschied.
Die Schweiz gehört zu den führenden Kaffeenationen der Welt: Pro Kopf und Jahr werden etwa tausend Tassen getrunken – ungefähr drei pro Tag. Unter allen Getränken ist Kaffee dasjenige, das am meisten Umweltschäden verursacht.
Was die Zubereitung betrifft, so schneiden Espressokocher, löslicher und Filterkaffee besser ab als grosse Kaffeemaschinen. Auch die viel geschmähten Kapselsysteme haben eine passable Umweltbilanz. Allerdings nur, wenn man die Kapseln auch konsequent recycelt.
20 Kaffeebäume pro Person
Viel wichtiger für die Umwelt sind aber Anbau und Verarbeitung des Kaffees. Die Pflanzen benötigen viel Wasser, Dünger und Pestizide und haben Mühe mit der zunehmenden Erwärmung. Um den Bedarf einer einzigen Schweizer Kaffeetrinkerin zu decken, braucht es etwa zwanzig Kaffeebäume! Für manche Plantagen wird Regenwald abgeholzt. Kaffeeliebhaber, die etwas für die Umwelt tun möchten, sollten darum ihren Konsum ein wenig drosseln. Hier ein paar Tipps dazu:
- Schaffen Sie sich den kleinsten Bialetti-Kocher an, der wirklich nur einen kleinen Espresso hergibt – so können Sie Ihr Bedürfnis nach einem Koffeinstoss umweltfreundlich befriedigen. Falls Sie ein anderes System verwenden: Oft lassen sich mit einer Kapsel oder einer Kolbenfüllung zwei kleine Tassen gewinnen, auch das spart Pulver.
- Mahlen Sie den Kaffee nicht zu fein. Giessen Sie bei Filterkaffee das Wasser nur ganz langsam zu. Beides verstärkt das Aroma und erlaubt es, weniger Pulver zu verbrauchen.
- Wenn es Ihnen nur um das Koffein geht: Trinken Sie vermehrt Grün- oder Schwarztee. Dieser hat die gleiche Wirkung wie Kaffee und ist weniger umweltschädlich.
Wie wärs mal mit Lupinen?
Die allerbeste Massnahme ist aber der teilweise Umstieg auf Lupinenkaffee. Lupinen sind eine Art Bohnen, die auch in der Schweiz wachsen. Sie sind klimaresilienter als Kaffeebäume und brauchen auch weniger Wasser, Dünger und Pestizide. Bei Schweizer Lupinenkaffee sind ausserdem die Transportwege klein, was sich ebenfalls positiv auf die Umweltbilanz auswirkt. Das Beste: Nach ein paar Tagen Angewöhnungszeit schmeckt Lupinenkaffee mindestens so gut wie herkömmlicher Kaffee. Und das sage ich als ausgesprochener Kaffeeliebhaber.![]()
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