Fortschritt oder Abbau?

Mit der BVG-Reform soll die Finanzierung der 2. Säule gestärkt werden. Doch was bringt sie wirklich? Zwei konträre Meinungen aus dem Parlament.

DAFÜR

Melanie Mettler
© Franziska Rothenbühler

Melanie Mettler
Nationalrätin GLP Bern, Mitglied Kommission 
für soziale Sicherheit und Gesundheit


Endlich wieder in Bewegung kommen! Der Reformstau schwächt die berufliche Vorsorge seit Jahrzehnten. Deshalb habe ich in der Kommission und im Parlament jahrelang für die Mehrheitsfähigkeit dieses Kompromisses gearbeitet und verhandelt. ­Es hat sich ausbezahlt, gut zuzuhören und dafür zu sorgen, dass die Anliegen aller politischen Lager in der ­Vorlage Platz finden: Parlament und Bundesrat können der Bevölkerung einen breit abgestützten Vorschlag vorlegen. Ein Kompromiss, der allen Generationen gerecht wird.

Mit der BVG-Reform schliessen wir Rentenlücken für Teilzeiterwerbs­tätige und Personen mit tiefen Einkommen. Davon profitieren ins­besondere viele Frauen. Wir sichern die berufliche Vorsorge für die Jungen und kommende Generationen. Die Übergangsgeneration erhält als Ausgleich für die Anpassung des Mindestumwandlungssatzes einen fairen Rentenzuschlag. Die beste­henden Renten von Pensionierten werden nicht angetastet und sind von der Reform nicht betroffen.

«Mit der BVG-Reform schliessen wir die Rentenlücken.»

Insbesondere die massive Verbesserung für Teilzeitangestellte und Frauen sind ein Meilenstein. Das möchte ich anhand von zwei eindrücklichen Zahlen aufzeigen: Mit der BVG-Reform werden 100 000 tiefe Einkommen neu versichert. Diese Einkommen erhalten neu eine Pensionskasse und sie und ihre ­An­gehörigen sind bei Invalidität ­und Tod endlich besser versichert. Ins­gesamt bekommen durch die Reform 359 000 Personen – davon 275 000 Frauen – eine höhere Rente. 

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