50 Jahre Zürcher Frauenstimm- und Wahlrecht
Vor 50 Jahren führte der Kanton Zürich das Frauenstimmrecht ein – nach einem jahrzehntelangen Kampf. Die Frauenzentrale lädt zum Erinnerungsfackelzug.
Fünf Mal stimmten die Männer im Kanton Zürich zwischen 1920 und 1970 über das Stimm- und Wahlrecht für die Zürcher Frauen ab. 1920 sagten bloss zwanzig Prozent Ja, 1970 waren nach Jahrzehnten des Kampfes 67 Prozent dafür.
Wie auf eidgenössischer Ebene auch, dauerte der Kampf für die politische Gleichberechtigung in den Kantonen und Gemeinden lange. Die Gegner – und Gegnerinnen – fürchteten sich vor vernachlässigten Kindern und Haushalten oder hielten die Frauen für politisch zu unreif für die oft komplexen Abstimmungsvorlagen oder für zu weich für das harte Geschäft der Politik. Die Befürworterinnen und Befürworter argumentierten mit gleichen Rechten und Pflichten und den Menschenrechten.
Ab 1959 zogen die Zürcher Frauen jedes Jahr Anfang Februar mit Fackeln durch die Innenstadt, um an ihre politische Rechtlosigkeit zu erinnern. Sie begründeten damit eine Tradition, die in Zürich bis zur Einführung des Frauenstimmrechts 1970 Bestand hatte.
50 Jahre später erleuchten wieder Frauen mit Fackeln die Stadt. Die Frauenzentrale Zürich erinnert mit einem erneuten Fackelzug an den zermürbenden und langwierigen Kampf vieler Frauengenerationen. Dazu gibt es einen thematisch passenden Frauenstadtrundgang mit drei Stationen, der auf dem Lindenhof mit einem Glas Glühwein beschlossen wird.
Anmeldung erforderlich. Die Anzahl der Teilnehmerinnen ist beschränkt: Frauenzentrale Zürich