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Seedlip: Es muss nicht immer Alkohol sein

Seedlip ist der erste destillierte nicht-alkoholische Schnaps und eignet sich hervorragend zum Mixen von herben Mocktails.

Von Marc Bodmer

In Krisenzeiten ist der Griff zur Flasche bei schon zuvor gefährdeten Personen verstärkt zu erwarten. «Frühere Studien zum Alkoholkonsum in Krisensituationen zeigen, dass es sowohl zu einem Rückgang in der Gesamtbevölkerung als auch zu Anstiegen in Teilgruppen kam, also eine Verschlimmerung des Alkoholkonsums vor allem bei Personen mit bereits vorherigem problematischem Konsum», schreibt Sucht Schweiz.

Bei vielen Menschen dürfte der heimische Alkoholkonsum in den vergangenen Wochen etwas angestiegen sein. Restaurant- und Barbesuche fielen weg, wo gerne in geselligem Rahmen ein Gläschen getrunken wird. Doch Genusstrinken unterscheidet sich klar vom Trinken zur Stressregulierung oder zur Vermeidung negativer Gefühle.

Eine alkoholfreie Alternative

Wem der herbe Geschmack eines Gin & Tonic liegt, sich diesen der Leber zuliebe aber doch nicht jeden Tag gönnen möchte, dem sei Seedlip anstelle des Wachholder-Brands empfohlen.

Seedlip ist die erste destillierte nicht-alkoholische Spirituose. Die Hersteller greifen auf eine Tradition zurück, die ihren Ursprung Mitte des 17. Jahrhunderts hat: Damals destillierten Ärzte nicht-alkoholische Rezepte. Seedlip-Firmengründer Ben hat die alten Weisheiten nun wiederaufleben lassen. Er begann während zwei Jahren auf dem Bauernhof, den seine Familie seit vielen Generationen im Norden Englands führt, zu experimentieren. Für jede Zutat musste ein eigener Destillationsvorgang gefunden werden.

2015 war es schliesslich soweit. «Spice 94», das erste Seedlip-Getränk, feierte sein Debüt im Londoner Hauptgeschäft der renommierten Kaufhauskette Selfridges. Die ersten 1000 Flaschen waren binnen dreier Wochen verkauft. Die nächsten in drei Tagen. Die dritten 1000 waren in einer halben Stunde weg. Für Ben und sein Team war klar, dass die Nachfrage für einen herben Schnapsersatz da war. Inzwischen gehört Seedlip zur Bar von führenden Londoner Hotels wie The Ritz und Savoy; gemäss dem Hersteller soll sich auch der Buckingham Palace gemeldet haben.

Seedlip gibt es in drei verschiedenen Varianten, wovon wir das Original, den «Spice 94», verkostet haben. In der Nase ist der Brand frisch. Eine feine Zitrusnote lässt sich in Harmonie mit Kardamom ausmachen. Er verspricht auch eine gewisse Süsse, die aber nicht klebrig ist. Pur schlägt das Hölzige der exotischen Pflanze durch und bleibt im Abgang lange hängen. Das Destillat wirkt wässerig und offenbart einen fast medizinalen Charakter.

Doch «Spice 94» ist auch nicht zum pur Trinken gedacht, sondern in Kombination mit einem Tonic-Wasser. Hier empfiehlt sich ein nicht zu sirupiges Tonic wie etwa das Swiss Mountain Spring Dry Tonic. Wer es ganz trocken mag, greift zum Calamansi Bitter, das ebenfalls über drinks.ch bestellt werden kann. Am besten serviert man den Seedlip & Tonic mit einer Grapefruit-Zeste. Cheers.

Beitrag vom 19.05.2020
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