Heimlicher Rückkehrer

Wie der Biber kommt der Fischotter allmählich in die mitteleuropäischen Gewässer zurück. Auch in der Schweiz, wo längst viele Gewässer verbaut sind, findet sich der scheue Wassermarder offenbar langsam wieder ein.

In den 1990er-Jahren, als der letzte Fischotter aus der Schweiz verschwunden war, sahen die Aussichten für sein Überleben in Mitteleuropa düster aus. Er war längst stark dezimiert worden, denn im 19. Jahrhundert forderte man die Ausrottung dieser und anderer als «Fischräuber» verfemten Tiere. Gleichzeitig wurden mehr und mehr Gewässer verbaut und begradigt, wodurch sich die Lebensbedingungen für die Fischotter und für die Fische gleichermassen verschlechterten. Dann erreichten auch Umweltgifte wie PCB bedenklich hohe Konzentrationen in den Gewässern. Die sehr beständigen Pestizide, die seit etwa den 1950er- und 1960er-Jahren eingesetzt wurden, reicherten sich in den Fischen an und beeinträchtigten wahrscheinlich die Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit ihrer Beutegreifer, der Fischotter. 

Doch nun, einige Zeit nach der Jahrtausendwende, hat sich die Situation ganz offensichtlich zum Guten gewendet. Die Wasserqualität ist wesentlich besser geworden, und in verschiedenen Ländern des westlichen Europa breitet sich der Fischotter allmählich wieder aus. Aus Österreich, wo sie bereits verbreitet vorkommen, gelangen Fischotter über den Fluss Inn in die Nähe der Schweiz, aus Frankreich kommen sie von der Rhone her. 

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