© Ethan Oelman

«Andere Werte werden wichtiger»

Beziehungsforscher Guy Bodenmann sagt, eine Partnerschaft und körperliche Nähe seien auch im Alter von unschätzbarer Bedeutung. Es gebe jedoch zwischen jüngeren und älteren Paaren mehr Parallelen als gedacht.

Wir haben mit Menschen gesprochen, die sich im Alter nochmals verliebt haben. Ist dieses Feld bereits erforscht?
Ja, es gibt in der Altersforschung einen sich zusehends stärker entwickelnden Bereich der Paarforschung. Während lange Zeit das Alter unter einer individualistischen Perspektive erforscht und beispielsweise auf kognitive Fertigkeiten fokussiert wurde, wird heute der Bedeutung der Partnerschaft vermehrt Rechnung getragen. Insbesondere im Zusammenhang mit Internet-Dating-Plattformen und ihrer Nutzung, um sich frisch im Alter zu verlieben, stellt man eine gestiegene Forschungsaktivität fest.

Welche Rolle spielt die Sexualität bei älteren Paaren?
Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass die Sexualität im Alter noch genauso bedeutsam ist wie in früheren Lebensphasen. Zwar verändert sich die Sexualität im Alter aufgrund biologischer Prozesse, doch kann sie noch genauso lustvoll wie früher erlebt werden. Auch bezüglich Libido und Häufigkeit von Sexualität zeigt sich, dass beides nach wie vor für deren Lebendigkeit im Alter spricht. Sexuelle Begegnungen finden bei vielen Paaren auch im höheren Alter immer noch regelmässig statt – mit einer höheren Wahrscheinlichkeit bei Paaren, die stets sexuell aktiv geblieben sind. Durch Viagra ist heute Sexualität bis ins hohe Alter möglich.

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